Schlagwort: values_and_life_goals

  • Das „Want Match“

    Ein Beispiel aus der Führungspsychologie.

    Das “Want Match” ist ein psychologisches Konzept, das in der Führung und Motivation von Mitarbeitern verwendet wird. Das Konzept wurde von Mark Murphy, einem bekannten Experten für Führung und Motivation, entwickelt. Es bezieht sich darauf, dass die eigenen persönlichen Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit ihren beruflichen Aufgaben und Zielen übereinstimmen. Wenn ein „Want Match“ erreicht wird, sind die Mitarbeiter zufriedener, motivierter und leistungsfähiger, weil sie das Gefühl haben, dass ihre persönlichen und beruflichen Wünsche in Einklang stehen.

    Stell dir einen Mitarbeiter vor, der gerne mehr Verantwortung übernehmen möchte, weil er sich weiterentwickeln und Karriere machen will. Wenn die Führungskraft dies erkennt und dem Mitarbeiter eine leitende Position anbietet, entsteht ein „Want Match“. Der Mitarbeiter fühlt sich verstanden und wertgeschätzt, und seine Motivation steigt.

    Wenn jedoch kein „Want Match“ besteht, z.B. wenn der Mitarbeiter in einer Position feststeckt, die seinen Wünschen nicht entspricht, kann das zu Unzufriedenheit und geringerer Leistung führen. Das Konzept betont also die Bedeutung von Übereinstimmung zwischen persönlichen Wünschen und beruflichen Möglichkeiten.

    Das Konzept des Want Match lässt sich gut auf die Welt der Beziehungen übertragen, da es auch in Beziehungen darum geht, dass die Wünsche und Bedürfnisse beider Partner zueinander passen:

    Wollen wir uns zufrieden innerhalb unserer Beziehungen führen ist es ein zentrales Thema, herauszufinden, welche Wünsche jeder Partner an die Beziehung hat und wie und ob diese miteinander vereinbar sind. Ein “Want Match” in der Partnerschaft bedeutet, dass die Erwartungen, Bedürfnisse und Ziele beider Partner im Einklang stehen oder zumindest aufeinander abgestimmt werden können.

    Beispiel für ein Want Match:

    Angenommen, ein Partner wünscht sich mehr emotionale Nähe und Zweisamkeit, während der andere Wert auf mehr Unabhängigkeit legt. Ein “Want Match” wäre möglich, wenn beide Partner diese Wünsche äußern und einen Weg finden, beides in die Beziehung zu integrieren – zum Beispiel, indem sie feste Zeiten für Zweisamkeit einplanen, während jeder auch Raum für individuelle Freiräume hat.

    Warum ist das wichtig?

    Fehlende Übereinstimmungen in den Wünschen und Bedürfnissen führen zwangsläufig zu Konflikten. Wenn die Partner unterschiedliche Vorstellungen von Liebe, Zuneigung oder gemeinsamen Zielen haben, kann das zu Frustration, Missverständnissen und sogar Entfremdung führen.

    Eure Schritte zum “Want Match”:

    1. Offene Kommunikation: Beide Partner müssen ihre Wünsche und Bedürfnisse klar äußern, damit der andere sie verstehen kann.

    2. Verständnis und Kompromissbereitschaft: Ein “Want Match” entsteht oft nicht automatisch. Manchmal müssen Kompromisse gefunden werden, damit beide Partner das bekommen, was sie brauchen.

    3. Realistische Erwartungen: Im Paarcoaching oder der Therapie wird oft daran gearbeitet, unrealistische Wünsche zu hinterfragen und realistische Ziele zu setzen, die in der Beziehung erfüllt werden können.

    Durch diese Arbeit können Paare eine bessere Harmonie und Zufriedenheit in ihrer Beziehung erreichen, ähnlich wie das “Want Match”-Konzept im beruflichen Kontext Zufriedenheit und Motivation steigert.

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  • Rollen, Pflichten und Haushalt…

    Und was ist eigentlich mit den eigenen Bedürfnissen?

    In einer Beziehung gibt es viele Aufgaben. Dazu gehören der Haushalt, die Kindererziehung und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Damit alle in der Familie zufrieden sind, ist es wichtig, die Aufgaben gut zu verteilen. Wir von PaarGespräch haben es uns zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Euch darüber zu erarbeiten, wie Ihr diese Aufgaben fair teilen können. Unsere therapeutische Grundlage hierfür ist der sogenannte „Differenzierungsbasierte“ Ansatz:

    Was ist die differenzierungsbasierte Paartherapie?

    Die differenzierungsbasierte Paartherapie hilft Paaren dabei, als Individuen stark zu bleiben, während sie in einer Beziehung sind. Das bedeutet, dass jeder Partner seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse behalten darf, aber trotzdem auch für die Beziehung und die Familie da ist. Es geht um das Gleichgewicht zwischen Ich und Wir.

    So lernen Paare, wie sie die Rollen und Aufgaben so verteilen, dass jeder seine eigenen Bedürfnisse erfüllen kann, ohne den anderen zu vernachlässigen.

    Die lieben Kleinen – Kindererziehung als Mega-Baustelle

    Wenn Paare Kinder haben, verändert sich das Leben total. Die Frage, wer sich um die Kinder kümmert, wird wichtig. Traditionell kümmerten sich die Mütter mehr um die Kinder, heute wollen viele Paare diese Aufgabe teilen. Wir von PaarGespräch betonen, dass es wichtig ist, dass beide Partner an der Erziehung beteiligt sind. So fühlt sich niemand überfordert, und die Kinder erleben beide Elternteile als gleichwertige Bezugspersonen. Es ist sehr wichtig, dass jeder Elternteil seine eigenen Stärken und Fähigkeiten in die Erziehung einbringen kann!

    Hier einige konkrete Tipps:

    Regelmäßige Gespräche: Setzt euch regelmäßig zusammen und besprecht, wie es mit der Kindererziehung läuft. Gibt es Bereiche, in denen einer von euch zu viel übernimmt? Wer kann bei bestimmten Aufgaben mehr unterstützen, wie zum Beispiel Hausaufgaben, Sport oder Freizeitaktivitäten?

    Klare Zuständigkeiten: Teilt bestimmte Aufgaben auf. Zum Beispiel kann einer von euch die Kinder zur Schule bringen und der andere sie abholen. Wenn ihr feste Zuständigkeiten habt, weiß jeder, was zu tun ist.

    Tages- oder Wochenplan: Erstellt einen Plan, in dem ihr aufschreibt, wer wann welche Aufgabe übernimmt, z. B. Badzeit, Hausaufgabenbetreuung oder Arztbesuche. Das hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

    Elternzeiten aufteilen: Auch in schwierigen Situationen wie Krankheit oder Schlafenszeit ist es wichtig, dass beide Elternteile eingebunden sind. Vereinbart, wie ihr euch abwechseln könnt, um Überlastung zu vermeiden.

    Aufeinander achten: Achtet darauf, ob einer von euch sich überlastet fühlt. Wenn das der Fall ist, besprecht gemeinsam, wie der andere einspringen kann.

    Das bisschen Haushalt

    Haushaltsaufgaben sind ein weiterer wichtiger Punkt in jeder Beziehung. Wer wäscht die Wäsche? Wer macht das Essen? Diese Fragen können zu Konflikten führen, wenn sie nicht besprochen werden.

    PaarGespräch hilft Paaren, die Aufgaben gerecht zu verteilen, ohne dass sich einer der Partner benachteiligt fühlt. Hier geht es nicht nur darum, die Arbeit 50/50 aufzuteilen, sondern auch darum, dass die Rollen flexibel sind. Zum Beispiel kann ein Partner an einem Tag mehr im Haushalt machen, weil der andere einen stressigen Tag hatte. Es ist wichtig, über die Erwartungen an den anderen zu sprechen und sicherzustellen, dass jeder seine Bedürfnisse ausdrücken kann.

    Konkrete Tipps:

    Gemeinsame Planung: Macht eine Liste aller Haushaltsaufgaben (z. B. Kochen, Putzen, Einkaufen, Wäsche). Besprecht, wer welche Aufgabe übernehmen kann, basierend auf euren Stärken und Vorlieben. Wer lieber kocht, übernimmt vielleicht öfter die Küche, während der andere sich um das Bad kümmert. Alles ist ok solange es für euch beide ok ist!

    Flexible Aufgabenverteilung: Seid flexibel, wenn einer von euch mal mehr oder weniger tun kann. Wenn einer einen stressigen Tag hatte, kann der andere mehr im Haushalt übernehmen und umgekehrt. Wichtig ist, dass ihr offen bleibt für Veränderungen.

    Technik nutzen: Nutzt Apps oder einfache Kalender, um Aufgaben festzuhalten. Das kann helfen, einen Überblick zu behalten und die Aufgabenverteilung fair zu gestalten.

    Putz- und Aufräumtage festlegen: Ihr könnt feste Tage pro Woche oder Monat bestimmen, an denen ihr zusammen den Haushalt macht. So wird die Arbeit geteilt und niemand fühlt sich allein verantwortlich.

    Einspringen bei Bedarf: Falls einer von euch eine Aufgabe nicht schafft, ist es wichtig, dass der andere ohne Diskussion einspringt. Diese Unterstützung stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.

    Achtung: Eigene Bedürfnisse nicht vergessen

    Oft passiert es in einer Beziehung, dass die Partner sich so auf den Alltag, den Haushalt und die Kinder konzentrieren, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse vergessen. Wir von Paargespräch betonen, wie wichtig es ist, dass jeder Zeit für sich hat. Beide Partner sollten sich Raum für ihre eigenen Hobbys und Interessen nehmen dürfen. Nur so bleibt die Beziehung gesund und beide Partner glücklich.

    In der differenzierungsbasierten Paartherapie wird gelernt, wie jeder Partner sich selbst treu bleiben kann, ohne den anderen zu verletzen. Es ist wichtig, sich Freiräume zu schaffen, ohne dass einer sich vernachlässigt fühlt. Beide Partner sollten sich gegenseitig unterstützen, um ihre eigenen Träume zu verfolgen.

    Konkrete Tipps:

    Freiräume schaffen: Beide Partner sollten sich bewusst Zeit für sich nehmen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass einer am Wochenende für ein paar Stunden allein ins Fitnessstudio geht oder ein Hobby verfolgt, während der andere auf die Kinder aufpasst.

    Persönliche Zeit einplanen: Legt fest, wann jeder von euch Zeit für sich hat. Schreibt diese Zeiten in einen gemeinsamen Kalender, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn jeder weiß, wann der andere Zeit für sich braucht, kann das Stress vermeiden.

    Unterstützung beim Verwirklichen von Zielen: Wenn einer von euch persönliche Ziele verfolgt, wie eine Weiterbildung oder ein neues Hobby, unterstützt euch gegenseitig. Der andere kann dann für diese Zeit zusätzliche Aufgaben übernehmen, damit jeder sich weiterentwickeln kann.

    Kommunikation über Bedürfnisse: Sprecht offen darüber, was ihr braucht. Ob es mehr Zeit für euch selbst oder mehr gemeinsame Zeit ist – nur wenn ihr eure Wünsche teilt, könnt ihr Lösungen finden, die für beide funktionieren.

    Paarzeit einplanen: Neben der eigenen Zeit solltet ihr auch Zeit als Paar einplanen. Unternehmt bewusst etwas zusammen, ohne die Kinder oder andere Ablenkungen, um die Verbindung zueinander zu stärken.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • Langzeitbeziehungen und Selbstverwirklichung

    Wie sich Beziehungen verändern und warum eigene Ziele wichtig sind.

    Eine Langzeitbeziehung kann sehr schön und erfüllend sein. Doch mit der Zeit verändern sich sowohl die Beziehung als auch die Menschen darin. Ein wichtiger Punkt, um in einer langfristigen Partnerschaft glücklich zu sein, ist die Balance zwischen der Beziehung und der Selbstverwirklichung. Aber warum ist das so wichtig? Und wie entwickelt sich eine Beziehung, wenn sie lange besteht?

    Warum ist Selbstverwirklichung in einer Langzeitbeziehung wichtig?

    Selbstverwirklichung bedeutet, dass jeder Mensch seine eigenen Ziele und Träume verfolgen kann. In einer guten Beziehung ist es wichtig, dass beide Partner sich nicht nur in der Beziehung wohlfühlen, sondern sich auch als Einzelpersonen weiterentwickeln können. Wenn einer von euch das Gefühl hat, sich für die Beziehung aufgeben zu müssen, kann das zu Unzufriedenheit führen.

    Selbstverwirklichung der Partner bedeutet:

    Persönliches Glück: Jeder von euch hat eigene Ziele und Träume. Wenn diese erfüllt werden, seid ihr glücklicher und zufriedener – und das wirkt sich positiv auf die Beziehung aus.

    Frischer Wind für die Beziehung: Wenn beide Partner ihre Interessen verfolgen, bringen sie immer wieder neue Ideen und Erlebnisse in die Beziehung ein. Das macht eure Partnerschaft spannend. Oftmals erleben Paare vor allem sexuell eine Hoch-zeit wenn beide ihre eigenen Ziele verfolgen dürfen.

    Gleichgewicht halten: Wenn jeder von euch seine eigene Identität behält, bleibt die Beziehung im Gleichgewicht. Keiner von euch wird emotional oder praktisch abhängig vom anderen.

    Langfristiges Glück: Eine Beziehung, in der beide Partner sich selbst verwirklichen können, hat bessere Chancen, lange glücklich zu bleiben.

    Wie entwickeln sich Langzeitbeziehungen generell?

    Langzeitbeziehungen verändern sich mit der Zeit. Es gibt verschiedene Phasen, die ihr gemeinsam durchlauft. In jeder Phase gibt es Veränderungen, die die Beziehung festigen und anpassen.

    1. Die Verliebtheitsphase: Am Anfang steht die Romantik. Ihr seid aufgeregt, den anderen zu entdecken, und alles fühlt sich intensiv an. In dieser Phase seid ihr oft ganz aufeinander fokussiert.

    2. Alltag und Routine: Auch wenn der Anfang noch so stürmisch war: mit der Zeit wird der Alltag wichtiger. Hier zeigt sich, wie ihr den Alltag gemeinsam meistert, ohne die Nähe und Zuneigung zu verlieren. Auch hier ist Selbstverwirklichung wichtig. Wenn jeder von euch Zeit für eigene Interessen hat, stärkt das eure Beziehung.

    3. Realitätscheck und erste Krisen: Nach einiger Zeit merkt ihr kurz gesagt , dass der andere nicht perfekt ist. Es können Konflikte zwischen eurem Handbuch vom Anderen, eigenen Grundannahmen und Bedürfnissen entstehen. Jetzt ist es wichtig, gut miteinander zu reden und Probleme gemeinsam zu lösen. Dies ist der Zeitpunkt, an dem PaarGespräch in euer Leben treten kann 🙂

    4. Wachstum und Veränderung: Im Laufe der Jahre werdet ihr gemeinsam wachsen und vielleicht große Veränderungen erleben, wie den Wechsel des Jobs, Kinder, den Umzug oder das Älterwerden. Es ist wichtig, dass ihr euch dabei gegenseitig unterstützt und gleichzeitig Raum für die eigene Entwicklung lasst.

    5. Neuentdeckung: In späteren Phasen könnt ihr euch wieder neu entdecken. Nach vielen Jahren wisst ihr genau, was der andere braucht und schätzt. Jetzt ist die Beziehung tief und vertraut.

    Wie kannst du Selbstverwirklichung und Beziehung in Balance halten?

    Es ist nicht immer leicht, die richtige Balance zwischen der Beziehung und deiner Selbstverwirklichung zu finden. Hier sind ein paar Tipps, die euch helfen können:

    1. Redet offen: Sprecht regelmäßig über eure Träume, Wünsche und Ziele. Macht beispielsweise regelmäßig das Beziehungsrad. So vermeidet ihr Missverständnisse und könnt euch gegenseitig unterstützen.

    2. Ziele für euch als Paar und als Einzelpersonen: Es ist wichtig, gemeinsame Ziele zu haben, aber auch eigene Ziele zu verfolgen. Beides braucht Platz in eurem Leben.

    3. Zeit für sich selbst: Jeder von euch sollte sich Zeit nehmen, um seinen eigenen Interessen nachzugehen. Das kann ein Hobby, eine Weiterbildung oder einfach Zeit für sich sein.

    4. Unterstützt euch gegenseitig: Zeigt Interesse an den Zielen des anderen und helft euch, diese zu erreichen. Wenn ihr euch gegenseitig unterstützt, könnt ihr gemeinsam wachsen.

    5. Flexibel bleiben: Mit der Zeit können sich eure Bedürfnisse ändern. Seid offen für Veränderungen und passt euch als Paar an neue Situationen an.

    Fazit

    Langzeitbeziehungen sind besonders, weil sie tiefe Liebe und eine starke Verbindung bieten können. Aber sie erfordern auch Arbeit und Anpassung. Selbstverwirklichung ist dabei sehr wichtig, um glücklich zu bleiben. Wenn jeder von euch seinen eigenen Weg gehen kann und ihr gleichzeitig eine starke Beziehung habt, bleibt eure Partnerschaft lebendig und erfüllend. Eine gesunde Langzeitbeziehung ist eine Balance aus persönlichem Wachstum und gemeinsamem Leben – und genau das macht sie so schön.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • People pleasing

    People Pleasing – Warum es uns schadet, allen gefallen zu wollen

    People Pleasing ist ein Begriff, der beschreibt, wenn jemand es allen recht machen möchte. Solche Menschen versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, ohne auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Sie sagen oft „Ja“, auch wenn sie eigentlich „Nein“ meinen. Auf den ersten Blick scheint das nett und rücksichtsvoll. Doch auf Dauer kann dieses Verhalten ungesund sein.

    Was steckt hinter People Pleasing?

    Hinter dem Wunsch, es jedem recht zu machen, stecken oft tiefere Ängste. Viele People Pleaser haben Angst vor Ablehnung oder Konflikten. Sie wollen geliebt und anerkannt werden und glauben, dass sie das nur erreichen, wenn sie immer freundlich sind und keine Schwierigkeiten machen.

    Schon in der Kindheit kann dieses Verhalten erlernt werden. Wenn wir als Kinder nur Lob bekamen, wenn wir brav und angepasst waren, kann sich dieses Muster bis ins Erwachsenenalter fortsetzen.

    Die Folgen von People Pleasing

    Wenn wir ständig versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, bleiben unsere eigenen Bedürfnisse auf der Strecke.

    Das führt oft dazu, dass People Pleaser erschöpft sind oder sich emotional ausgelaugt fühlen. Sie tun viel für andere, bekommen aber oft nicht die gleiche Anerkennung zurück. Langfristig kann das zu Frust und sogar zu Depressionen führen.

    Ein weiteres Problem ist, dass People Pleaser oft nicht authentisch sind. Sie verstellen sich, um anderen zu gefallen, und unterdrücken ihre eigenen Wünsche und Meinungen. Das führt dazu, dass sie sich innerlich leer fühlen oder das Gefühl haben, nicht sie selbst zu sein.

    Wie man People Pleasing erkennt

    Menschen, die oft „people pleasen“, zeigen typische Verhaltensweisen:

    1. Sie sagen zu allem Ja – auch wenn sie keine Zeit oder Lust haben.

    2. Sie haben Angst vor Konflikten und vermeiden jede Auseinandersetzung.

    3. Sie suchen ständig nach Bestätigung und fühlen sich schlecht, wenn sie keine bekommen.

    4. Sie stellen die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen und fühlen sich schuldig, wenn sie an sich selbst denken.

    Wie kann man aus dem Muster ausbrechen?

    Der erste Schritt, um People Pleasing zu überwinden, ist, es überhaupt zu erkennen. Viele merken gar nicht, dass sie dieses Muster haben, weil es für sie ganz normal ist. Grundsätzlich sollten wir uns alle bewusst machen, dass es okay ist, etwas abzulehnen.

    Es ist wichtig, dass wir unsere eigenen Grenzen kennen und respektieren. Das bedeutet nicht, dass wir plötzlich egoistisch werden, sondern dass wir lernen, gut für uns selbst zu sorgen.

    Hier ein paar Tipps, wie man People Pleasing loslassen kann:

    1. Setze klare Grenzen: Überlege dir, was du wirklich willst, und lerne, freundlich aber bestimmt „Nein“ zu sagen.

    2. Übe dich in Selbstfürsorge: Achte darauf, dass du regelmäßig Zeit für dich selbst nimmst und Dinge tust, die dir guttun.

    3. Akzeptiere, dass du nicht jedem gefallen kannst: Es ist unmöglich, es allen recht zu machen, und das ist auch okay. Du bist nicht für das Glück anderer verantwortlich.

    4. Lerne, mit Konflikten umzugehen: Konflikte sind ein Teil des Lebens und es ist wichtig, sich nicht davor zu fürchten. Oft führen sie sogar zu einer besseren Kommunikation und zu mehr Verständnis.

    Fazit

    People Pleasing mag auf den ersten Blick wie eine freundliche Eigenschaft wirken, doch auf lange Sicht schadet es uns selbst.

    Es ist wichtig, dass wir lernen, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und uns nicht ständig an den Erwartungen anderer zu orientieren.

    Ein gesundes Maß an Selbstfürsorge und das Setzen von Grenzen hilft uns dabei, ein erfülltes und authentisches Leben zu führen.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • Glaubenssätze und ihre Entstehung

    – Wie sie unser Leben prägen und wie wir sie verändern können

    Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln. Sie beeinflussen, wie wir uns selbst und die Welt um uns herum sehen. Man könnte auch sagen, sie sind das Betriebssystem unseres Gehirns, Therapeuten sprechen hier auch von Grundannahmen, die wie ein „Gedankenfundament“ die Basis aller unserer Gedankenkonstrukte bilden.

    Glaubenssätze können uns unterstützen – oder uns im Weg stehen. Besonders negative und dysfunktionale Glaubenssätze haben einen großen Einfluss auf unser Selbstbild und unsere Beziehungen.

    Quelle: flickr.com/ Dennis Skley

    Was sind Glaubenssätze und wie entstehen sie?

    Glaubenssätze entstehen meist in der Kindheit und Jugend. Sie bilden sich durch unsere Erfahrungen, also das, was uns unsere Eltern, Lehrer oder Freunde sagen, und durch die Art, wie wir mit der Welt interagieren. Ein einfaches Beispiel für einen positiven Glaubenssatz wäre: „Ich bin wertvoll.“ Ein negativer Glaubenssatz könnte lauten: „Ich bin nicht gut genug.“

    Unsere Glaubenssätze wirken wie eine Brille, durch die wir die Welt betrachten. Wenn wir beispielsweise den Glaubenssatz „Ich werde immer scheitern“ verinnerlicht haben, werden wir in vielen Situationen genau diese Erwartung haben – selbst wenn die Realität eine ganz andere ist. Solche Glaubenssätze können uns blockieren und dazu führen, dass wir uns selbst sabotieren.

    Negative und dysfunktionale Glaubenssätze

    Dysfunktionale Glaubenssätze sind Überzeugungen, die uns in unserem Leben einschränken. Sie können durch traumatische Erlebnisse, Kritik oder wiederholte Misserfolge entstehen. Beispiele für solche Glaubenssätze sind:

    • „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.“

    • „Ich werde immer versagen.“

    • „Andere Menschen sind nicht vertrauenswürdig.“

    Diese Überzeugungen führen oft zu negativen Gefühlen wie Angst, Schuld oder Scham. Sie hindern uns daran, neue Herausforderungen anzunehmen oder erfüllende Beziehungen zu führen.

    Wie man Glaubenssätze verändern kann

    Das Erkennen und Verändern dysfunktionaler Glaubenssätze ist ein zentraler Bestandteil vieler therapeutischer Ansätze, wie etwa der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). In der KVT geht es darum, unsere negativen Gedankenmuster zu identifizieren und durch positive, realistischere Überzeugungen zu ersetzen.

    Der erste Schritt besteht darin, sich seiner Glaubenssätze bewusst zu werden. Oft sind sie so tief in uns verankert, dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen. Eine Frage, die man sich stellen kann, lautet: „Was glaube ich über mich selbst in dieser Situation?“

    Wenn ein Glaubenssatz identifiziert ist, hilft es, ihn zu hinterfragen. Stimmt es wirklich, dass ich „immer scheitere“? Kann ich nicht auch Situationen finden, in denen ich erfolgreich war? Indem wir uns diese Fragen stellen, lockern wir die Macht, die diese Glaubenssätze über uns haben.

    Übung für Paare: Glaubenssätze in der Beziehung erkennen

    Glaubenssätze spielen in unseren Beziehungen eine große Rolle. Sie beeinflussen, wie wir uns gegenseitig wahrnehmen und miteinander kommunizieren. Auf Grundlage unseres Betriebssystems entsteht sozusagen ein Handbuch, wie wir uns selbst und unseren Partner in Beziehung sehen und bewerten.

    Die folgende Übung hilft Euch dabei, Eure Glaubenssätze zu erkunden und sich über Eure gemeinsamen Überzeugungen auszutauschen:

    Schritt 1: Jeder Partner setzt sich an einen ruhigen Ort und notiert zwei bis drei Glaubenssätze, die er über Beziehungen im Allgemeinen oder über die eigene Partnerschaft hat. Beispiele könnten sein:

    • „Wenn ich mich öffne, werde ich verletzt.“

    • „Mein Partner sollte immer wissen, wie es mir geht, ohne dass ich es sagen muss.“

    Schritt 2: Tauscht euch über diese Glaubenssätze aus. Achtet darauf, zuzuhören, ohne zu bewerten. Fragt euch gegenseitig: „Woher kommt dieser Glaubenssatz? Was könnte der Ursprung sein?“

    Schritt 3: Überlegt gemeinsam, ob diese Glaubenssätze der Beziehung gut tun oder ob sie vielleicht hinderlich sind. Gibt es Überzeugungen, die ihr gemeinsam ändern möchtet?

    Schritt 4: Entwickelt positive, unterstützende Glaubenssätze, die ihr als Paar übernehmen möchtet. Beispiele könnten sein:

    • „Wir dürfen uns beide verletzlich zeigen und darüber sprechen.“

    • „Ich kann meinem Partner vertrauen und ihn offen um Unterstützung bitten.“

    Diese Übung hilft Paaren dabei, tiefer in ihre Beziehungsdynamik einzutauchen und Glaubenssätze zu entwickeln, die Vertrauen und Nähe stärken.

    Fazit

    Glaubenssätze prägen unser Leben auf vielfältige Weise. Besonders dysfunktionale Glaubenssätze können unser Wohlbefinden und unsere Beziehungen negativ beeinflussen. Doch durch bewusste Reflexion und mithilfe therapeutischer Techniken können wir diese Überzeugungen verändern und ein erfüllteres Leben führen. Die Übung für Paare zeigt, wie Glaubenssätze auch in Beziehungen eine Rolle spielen – und wie wir sie gemeinsam zum Positiven wenden können.

    Möchtest auch Du gemeinsam mit deinem Partner offen über eure Wünsche und Bedürfnisse sprechen und gemeinsam an eurer Beziehung arbeiten?

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team