Schlagwort: trust

  • Beziehungen sind vielfältig !

    Und das ist auch gut so 🙂

    Es gibt viele verschiedene Arten, wie Menschen ihre Beziehungen gestalten. Wichtig ist nur: Es geht es darum, dass beide Partner glücklich sind und gemeinsam entscheiden, was für sie am besten funktioniert. In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Beziehungsformen und warum alle ihre Berechtigung haben.

    Monogame Beziehung

    Eine monogame Beziehung bedeutet, dass zwei Menschen zusammen sind und nur mit diesem Partner eine romantische oder sexuelle Beziehung haben. Das ist die häufigste Beziehungsform in vielen Teilen der Welt. Die (zumeist idealisierte) Idee dahinter ist, dass beide Partner sich gegenseitig genug geben und keine anderen Beziehungen brauchen.

    Sequentielle Monogamie

    Sequentielle Monogamie bedeutet, dass jemand immer nur einen Partner zur gleichen Zeit hat, aber im Laufe des Lebens mehrere Beziehungen nacheinander eingeht. Diese Form der Monogamie ist in westlichen Kulturen sehr verbreitet. Menschen sind für eine Weile in einer festen Beziehung und wenn diese endet, fangen sie eine neue Beziehung mit jemand anderem an. Oft löst die neue Beziehung die bestehende ab, Seitensprünge und Affären sind in den monogam geprägten Kulturen ebenfalls häufig an der Tagesordnung: Im Durchschnitt zeigen weltweite Untersuchungen, dass etwa 20-25 % der Menschen in monogamen Beziehungen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal fremdgehen.

    Einige Umfragen und Studien geben auch höhere Zahlen an:

    • Bei Männern liegt die Rate häufig bei etwa 20-30 %, während sie bei Frauen bei etwa 15-25 % liegt.

    • Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind in den letzten Jahren kleiner geworden, da Frauen zunehmend ähnliche Zahlen wie Männer aufweisen.

    (Achtung: Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Rate je nach Definition von „Fremdgehen“ (emotionaler Betrug, Online-Affären, physische Affären usw.) und der Bereitschaft der Befragten, ehrlich zu antworten, variieren kann)

    Die Gründe hierfür sind vielfältig und wurden in den letzten Artikeln beispielsweise bereits aus evolutions-biologischen Sichtweise betrachtet. Wenn ihr hierzu weitere Fragen habt wendet euch gerne an euren KI-Therapeuten von PaarGespräch!

    Offene Beziehung

    In einer offenen Beziehung sind die Partner zwar in einer von beiden Seiten priorisierten Beziehung zusammen, aber sie haben – je nach gemeinsamer Vereinbarung – die Freiheit, auch mit anderen Menschen romantische oder sexuelle Beziehungen zu haben: So gehen sie gemeinsam zu Dates, in den Swingerclub oder lassen sich die Freiheit, individuelle Verabredungen mit Personen außerhalb der Beziehung zu pflegen. Hierbei ist es wichtig, dass beide Partner sich darüber einig sind und klare Regeln festlegen. Vertrauen und offene Kommunikation sind hier sehr wichtig, damit keine Missverständnisse entstehen.

    Polyamore Beziehung

    In einer polyamoren Beziehung haben Menschen mehr als eine romantische und/oder sexuelle Beziehung gleichzeitig. Anders als in einer offenen Beziehung sind alle Partner emotional miteinander verbunden, die Beziehungen haben oftmals gleichwertigen Stellenwert im Leben der Partner. Polyamorie bedeutet, dass jemand mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann, und dass alle beteiligten Personen davon wissen und einverstanden sind. Auch hier sind Vertrauen und Kommunikation entscheidend.

    Gibt es eine „richtige“ Art von Beziehung?

    Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Art von Beziehung. Was für die einen funktioniert, muss nicht für alle gelten. Manche Menschen fühlen sich in einer monogamen Beziehung am wohlsten, andere bevorzugen eine offene Beziehung oder Polyamorie. Sequentielle Monogamie zeigt, dass viele Menschen im Laufe ihres Lebens mehrere Beziehungen führen, aber trotzdem treu zu einem Partner zur gleichen Zeit sind. Wichtig ist, dass beide Partner sich in ihrer Beziehung wohlfühlen und miteinander offen reden.

    Die Haltung von PaarGespräch zu diesem Thema:

    PaarGespräch steht für die absolute Offenheit, verschiedene Beziehungsformen auszuprobieren und zu akzeptieren. Jede Beziehung ist einzigartig, und es ist wichtig, dass Menschen das finden, was für sie funktioniert. Ob monogam, offen, polyamor oder sequentiell monogam – alle Beziehungsformen haben ihre Berechtigung, solange Respekt, Liebe und Ehrlichkeit im Vordergrund stehen.

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    Alles Liebe, Euer Team von PaarGespräch

  • Unser Gehirn und die monogame Langzeitbeziehung

    Über Biologie, Monogamie und vieles weitere

    Viele Menschen fragen sich, warum wir oft monogame Beziehungen eingehen. Warum bleiben viele Paare über viele Jahre zusammen? Dafür gibt es sowohl biologische als auch gesellschaftliche Gründe.

    Was passiert im Gehirn?

    Wenn wir lange Zeit mit jemandem zusammen sind, schüttet unser Gehirn Hormone aus, die uns helfen, eine tiefe Bindung aufzubauen. Die wichtigsten Hormone hier sind Oxytocin und Vasopressin. Diese werden oft als „Bindungshormone“ bezeichnet.

    Oxytocin: Auch „Kuschelhormon“ genannt 🙂 Dieses Hormon wird oft ausgeschüttet, wenn wir unserem Partner körperlich oder emotional nah sind – zum Beispiel beim Kuscheln oder während eines schönen Gesprächs. Es gibt uns das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.

    Vasopressin: Dieses Hormon hilft uns, eine langfristige Bindung aufzubauen. Es verstärkt das Gefühl, dass wir zu jemandem gehören.

    In Mark Mansons Buch Everything is Fcked: Ein Buch über Hoffnung* spricht er darüber, wie unser Verstand ständig nach Sinn und Hoffnung sucht. Beziehungen, besonders langjährige, geben uns oft diese Art von Stabilität und Sinn im Leben. Sie bieten uns emotionale Sicherheit.

    Was passiert im Gehirn zu Beginn einer Beziehung
    – oder auch einer Affäre?

    Zu Beginn einer neuen Beziehung oder in einer Affäre sieht es anders aus. Hier spielen andere Hormone eine größere Rolle, besonders Dopamin.

    Dopamin: Dieses Hormon sorgt für ein starkes Gefühl von Aufregung und Glück. Es wird oft als „Belohnungshormon“ bezeichnet, weil es uns das Gefühl gibt, dass etwas Neues oder Spannendes passiert. Wenn wir frisch verliebt sind oder eine Affäre haben, schüttet unser Gehirn viel Dopamin aus. Das ist der Grund, warum neue Beziehungen oft so aufregend und intensiv wirken.

    Auch das Hormon Adrenalin spielt eine Rolle. Es macht uns wachsam und lässt unser Herz schneller schlagen, wenn wir aufgeregt sind oder ein Risiko eingehen. In einer Affäre, die oft heimlich ist, kann dieser Nervenkitzel besonders stark sein.

    Warum kommt es zu Seitensprüngen?

    Einfach gesagt: Manche Menschen haben Affären oder Seitensprünge, weil sie dieses Gefühl der Aufregung und das Hochgefühl durch Dopamin fühlen möchten. In Langzeitbeziehungen, wo Oxytocin und Vasopressin dominieren, wird dieses Gefühl von Aufregung und Leidenschaft natürlicherweise nachlassen. Die Beziehung fühlt sich sicher und vertraut an, aber nicht mehr so aufregend wie am Anfang.

    So erleben Menschen in einer neuen Beziehung mit einer unbekannten Person erneut einen „Kick“, wie sie ihn zu Beginn einer Beziehung hatten. Eine Affäre kann dieses Gefühl von Abenteuer zurückbringen, weil das Gehirn wieder viel Dopamin ausschüttet. Doch dieses Gefühl ist oft nur vorübergehend.

    Was sagt die Evolution dazu?

    Einige Wissenschaftler sagen, dass Monogamie nicht unbedingt „natürlich“ für den Menschen ist. In dem Buch Sex – Die wahre Geschichte von Christopher Ryan und Cacilda Jetha wird erklärt, dass unsere frühen Vorfahren wahrscheinlich in Gruppen lebten, in denen es mehrere sexuelle Partner gab. Diese Theorie stellt in Frage, ob wir biologisch auf Monogamie „programmiert“ sind.

    Doch das bedeutet auch nicht, dass Monogamie per se „falsch“ ist. In Female Choice wird erklärt, dass die sexuelle Auswahl und das Verhalten von Frauen eine wichtige Rolle in der Evolution gespielt haben. Frauen treffen oft bewusste Entscheidungen darüber, mit wem sie sich fortpflanzen möchten, basierend auf dem, was ihnen und ihrer Familie am besten hilft. Monogame Beziehungen können daher eine Strategie sein, um sicherzustellen, dass ihre Nachkommen gut versorgt sind.

    Fazit

    Obwohl unser Gehirn uns dabei hilft, enge Bindungen einzugehen, und Monogamie uns Sicherheit geben kann, ist es wichtig, die Vielfalt menschlicher Beziehungen zu verstehen. Menschen entwickeln sich ständig weiter – sowohl biologisch als auch emotional. Es ist wichtig, dass Paare darüber sprechen und gemeinsam Wege finden, Leidenschaft und Nähe auch in langfristigen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Automatisch wird dies nicht immer der Fall sein. Was ihr dabei mit eurem Partner gemeinsam mit PaarGespräch herausfindet wird euer individuelles Beziehungesmodell sein: Beziehungen sind unterschiedlich und was für den einen funktioniert, muss nicht für alle gelten.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • Vertrauen – aber echt!

    Vertrauen und Pseudovertrauen: Was ist der Unterschied?

    Vertrauen ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Ohne Vertrauen können Beziehungen und Gemeinschaften nicht gut funktionieren. Aber nicht alles, was wie Vertrauen aussieht, ist echtes Vertrauen. Manchmal täuschen wir uns und denken, wir vertrauen, obwohl es in Wirklichkeit nur „Pseudovertrauen“ ist. In diesem Beitrag schauen wir uns genauer an, was echtes Vertrauen ist und was nicht. Dabei beziehen wir uns auf zwei bekannte Expertinnen: Esther Perel und Rachel Botsman.

    Was ist Vertrauen?

    Vertrauen bedeutet, dass wir uns auf jemanden verlassen können. Es heißt, dass wir glauben, die andere Person wird uns nicht absichtlich verletzen oder enttäuschen. Vertrauen ist also etwas sehr Wertvolles und Zerbrechliches. Einmal zerstört erfordert es viel Energie, es wieder aufzubauen.

    Die Paartherapeutin Esther Perel spricht von „First Trust“ („erstes Vertrauen“). Dieses erste Vertrauen erwerben wir oft in der Kindheit, wenn wir uns auf unsere Eltern oder Bezugspersonen verlassen. Dieses Vertrauen ist die Grundlage dafür, dass wir auch später anderen Menschen vertrauen können. Der deutsche Begriff hierfür lautet auch Urvertrauen. Dieses ursprüngliche Vertrauen prägt also unser ganzes Leben. Grundsätzlich ist dies eine wunderbare Sache und ist Grundlage für gesunde Grundannahmen wie „Ich kann mich auf Andere verlassen“.

    Jedoch stellt das Konzept des First trust uns immer dann vor ein Problem, wenn sich unser gegenüber verletzend verhält. Dann landet so mancher Beziehungsmensch auf dem harten Boden der Tatsachen.

    Was ist Pseudovertrauen?

    Nicht immer ist eben das Vertrauen, das wir haben, echtes Vertrauen. Manchmal leben wir unsere Beziehungen in dem sogenannten „Pseudovertrauen“. Dabei glauben wir, jemandem zu vertrauen, aber in Wirklichkeit tun wir das nicht. Vielmehr gehen wir davon aus, dass uns unser Beziehungsmensch uns bestimmt NIEMALS verletzt. Psychologischer Hintergrund kann hier sein, dass wir uns in Wirklichkeit gar nicht sicher fühlen, sondern einfach so tun, als wäre alles in Ordnung. Pseudovertrauen kann entstehen, weil wir Konflikte vermeiden wollen oder Angst haben, verletzt zu werden. Esther Perel beschreibt: “In relationships, trust isn’t a promise to never hurt each other. It’s the risk that we will hurt each other and the confidence that, if we do, we will come together to heal.” Dies lässt sich in etwa so übersetzen: „(Echtes) Vertrauen in einer Beziehung bedeutet nicht, dass man sich verspricht, den anderen nie zu verletzen. Vielmehr geht es darum, dass man sich bewusst ist, dass man einander verletzen könnte, aber darauf vertraut, dass man dann gemeinsam daran arbeitet, die Wunden zu heilen.“ Was genau Esther Perel hier beschreibt erfahrt ihr im Folgenden:

    Die Vertrauensexpertin Rachel Botsman hat ein interessantes Konzept dazu entwickelt. Sie sagt, echtes Vertrauen besteht aus kleinen „Vertrauensmomenten“. Das heißt, echtes Vertrauen ist nicht etwas, das auf einmal da ist und dann bleibt. Vielmehr wird es in kleinen Schritten aufgebaut. Immer, wenn uns jemand zeigt, dass wir ihm vertrauen können, wächst unser Vertrauen. Rachel Botsman betont, dass echtes Vertrauen auf Ehrlichkeit und Offenheit basiert.

    Der Unterschied zwischen Vertrauen und Pseudovertrauen

    Der Unterschied zwischen Vertrauen und Pseudovertrauen liegt darin, wie ehrlich und offen wir wirklich sind. Bei echtem Vertrauen fühlen wir uns sicher, weil die andere Person uns zeigt, dass sie ehrlich ist. Pseudovertrauen entsteht, wenn wir versuchen, Probleme zu übersehen oder Konflikte zu vermeiden.

    Vertrauen bedeutet:

    • Ehrlichkeit

    • Sicherheit

    • Offenheit

    Pseudovertrauen bedeutet:

    • Vermeidung von Konflikten

    • Unsicherheit

    • Unaufrichtigkeit

    Wie können wir echtes Vertrauen aufbauen?

    Um echtes Vertrauen aufzubauen, müssen wir bereit sein, ehrlich zu sein, auch wenn es unangenehm ist. Es bedeutet, dass wir uns selbst und anderen Fehler eingestehen und über unsere Gefühle sprechen. Vertrauen wächst, wenn wir uns gegenseitig zeigen, dass wir zuverlässig sind.

    Vertrauen ist nicht etwas, das einfach da ist – es wird Schritt für Schritt aufgebaut. Wenn wir uns immer wieder in kleinen Momenten zeigen, dass wir uns aufeinander verlassen können, wächst echtes Vertrauen.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • Übung Der sichere Ort

    Eine Übung zur emotionalen Unterstützung v.a. bei Angstgefühlen

    1. Setz dich bequem hin und schließe die Augen. Atme ein paar tief in den Bauch ein und aus. Entspanne einen Körper: Deine Beine, deine Arme, dein Gesicht.

    2. Stell dir einen Ort vor, an dem du dich absolut sicher und wohl fühlst. Das kann ein realer Ort sein, wie dein Lieblingsplatz in der Natur, oder ein Fantasieort, den du dir ausdenkst.

    3. Überlege, wie dieser Ort aussieht, riecht, klingt und sich anfühlt. Vielleicht hörst du Vogelgezwitscher, fühlst den warmen Sand unter deinen Füßen oder riechst frische Blumen.

    4. Bleibe für ein paar Minuten in dieser Vorstellung. Genieße deinen sicheren Ort. Vielleicht kannst du spüren, wie dein Körper sich weiter entspannt.

    5. Wenn du bereit bist, öffne langsam die Augen und komm wieder im Hier uns Jetzt an.

    Wenn du möchtest halte deinen sicheren Ort fest indem du ihn zeichnest oder merke dir eine bestimmte Geste, welche dich an deinen sicheren Ort erinnern kann.

    Diese Übung kann dir helfen, dich in stressigen oder beängstigenden Momenten wieder zu beruhigen, denn deinen sicheren Ort hast du immer bei dir.

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  • Übung Gefühle fühlen

    Eine Übung zur Wahrnehmung und Ausdrücken der aktuellen Gefühle

    Diese Übung hilft dir, deine Gefühle wieder besser zu spüren und zu verstehen.

    1. Setz dich an einen ruhigen Ort und schließe die Augen.

    2. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um in deinen Körper hineinzufühlen. Was spürst du gerade? Ist da eine Wärme, ein Druck oder vielleicht ein Kribbeln?

    3. Überlege, welches Gefühl zu diesen Körperempfindungen passt. Fühlst du Freude, Angst, Traurigkeit oder Wut?

    4. Nimm das Gefühl einfach wahr, ohne es zu bewerten. Es ist okay, so zu fühlen, wie du dich gerade fühlst. Wenn du möchtest kannst du das Gefühle auf eine Art ausdrücken: Du kannst es malen, Musik machen, beschreiben. Welche Farbe hat das Gefühl? Wenn es ein Tier wäre, was wäre es?

    5. Atme tief ein und aus und lass das Gefühl langsam los. Du kannst dir vorstellen, wie du es mit dem Atem abgibst.

    Diese Übung hilft dir, deine Gefühle Schritt für Schritt bewusster wahrzunehmen und sie zu akzeptieren.

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  • Die sechs Grundgefühle

    Was sie uns sagen und warum sie wichtig sind.

    Unsere Gefühle spielen eine große Rolle in unserem Leben. Sie helfen uns, die Welt um uns herum zu verstehen und zu entscheiden, wie wir auf bestimmte Situationen reagieren.

    Es gibt sechs Grundgefühle, die jeder Mensch kennt: Freude, Traurigkeit, Angst, Wut, Ekel und Überraschung. Diese Gefühle haben wichtige Funktionen und zeigen uns, was gerade in uns vorgeht. Vielleicht kennt ihr den mittlerweile unter Therapeuten berühmten Disney Film „Alles steht Kopf“. In diesem wird das Zusammenspiel der Gefühle besonders anschaulich gezeigt. Vielleicht habt ihr ja mal Lust, ihn euch anzusehen, wirklich sehr zu empfehlen 🙂

    Manchmal, besonders in Lebensphasen mit Krisen nach schweren Erlebnissen oder im Extremfall nach sogenannten Traumata können unsere Gefühle und deren Zusammenspiel auch durcheinander geraten. Das bedeutet, dass wir sie entweder sehr stark fühlen oder kaum wahrnehmen. Es ist wichtig, zu verstehen, was jedes Gefühl bedeutet und wie es uns helfen kann, mit schwierigen Situationen besser umzugehen.

    Die sechs Grundgefühle und ihre Funktionen

    Ähnlich wie in einem Farbkreis stellen die Grundgefühle das Grundgerüst dar. Aus Ihnen mischen sich sozusagen alle unsere Gefühlsschattierungen. Sie sind die Zutaten unserer Gefühlswelt 🙂

    1. Freude

    Freude ist das Gefühl, das uns sprichwörtlich glücklich macht. Es zeigt uns, was uns gut tut und was wir gerne machen. Wenn wir Freude spüren, ist das ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und etwas Gutes in unserem Leben passiert. Verwandte Gefühle: Zufriedenheit, Erleichterung, Stolz, Dankbarkeit, Neugierde, Euphorie, Ekstase, Flow-gefühl und vieles mehr. Nicht zuletzt vor allem beim Beginn einer Beziehung: Verliebtheit 🙂 und im Verlauf Liebe.

    2. Traurigkeit

    Traurigkeit hilft uns, Verluste zu verarbeiten. Wenn wir traurig sind, zeigt das, dass uns etwas, das sich positiv angefühlt hat oder jemand (zB. Person) fehlt. Traurigkeit gibt uns die Möglichkeit, innezuhalten, nachzudenken und uns von Dingen zu verabschieden, die nicht mehr da sind. Traurigkeit sollte verarbeitet werden, um sich davon zu verabschieden und das Leben wieder aufnehmen zu können. Verwandte Gefühle: Ohnmacht, Enttäuschung, Einsamkeit, Schuld, Verzweiflung, Nostalgie

    3. Angst

    Angst ist ein Schutzgefühl. Sie warnt uns vor Gefahren und hilft uns, vorsichtig zu sein. Angstsymptome werden oftmals als sehr intensiv erlebt, sind jedoch selbst in großem Ausmaß nicht gefährlich. Viele Menschen, die Angst oft verspüren entwickeln auch eine sogenannten Angst vor der Angst. Manchmal wird Angst sehr intensiv empfunden, besonders wenn wir traumatische Erlebnisse hatten. In diesen Fällen reagiert unser Körper so, als wäre eine überfordernde Gefahr da, obwohl wir eigentlich sicher sind. Verwandte Gefühle: Besorgnis, Panik, Unsicherheit, Scham.

    4. Wut

    Wut entsteht, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen oder etwas uns verletzt. Sie ist ein sicheres Zeichen für eine Grenzverletzung und gibt uns die Energie, uns zu verteidigen oder für etwas einzutreten, das uns wichtig ist. Wer oft Wut verspürt darf sich mit seinen sozialen Beziehungen und dem eigenen Verhalten oder Bedürfnissen beschäftigen. Wut sollte nicht angestaut, sondern kanalisiert werden. Verwandte Gefühle: Frustration, Gereiztheit, Empörung, Hass

    5. Ekel

    Ekel schützt uns vor Dingen, die uns schaden könnten, wie verdorbenes Essen oder gefährliche Situationen. Er hilft uns, gesund zu bleiben und uns von Dingen fernzuhalten, die uns schaden. Ekel ist jedoch auch ein stark gelerntes Gefühl, das anerzogen werden kann. (zB. wird Abneigung vor Spinnen oft von den Eltern auf die Kinder übertragen). Das bedeutet, Ekel hat auch eine soziale Komponente wenn bestimmte Gruppen bestimmte Dinge meiden. Verwandte Gefühle: Abneigung, Verachtung, Unbehagen, Abscheu.

    6. Scham

    Scham kann uns anzeigen, dass wir etwas im sozialen Kontext falsch gemacht haben, beispielsweise gegen gesellschaftliche Regeln verstoßen haben. Es zeigt sich auch, wenn Gedanken im Spiel sind, dass andere Personen das eigene Verhalten oder Auftreten negativ bewerten könnten. Es führt oftmals dazu, sich zurückziehen und verstecken zu wollen. Verwandte Gefühle: Peinlichkeit, Verlegenheit, Schuld, Selbstzweifel, Erniedrigung, Unsicherheit

    Gefühle und Traumatisierung

    Nach einem traumatischen Erlebnis kann es sein, dass unsere Gefühle stark durcheinandergeraten. Menschen, die traumatisiert sind, erleben oft intensive Angst, Wut oder Traurigkeit. Manchmal fühlen sie sich taub und merken kaum noch, was in ihnen vorgeht. Diese Reaktionen sind normal, aber es ist wichtig, einen Weg zu finden, wie man wieder sicher mit seinen Gefühlen umgehen kann. Mit dem Thema Traumatisierung werden wir in einem anderen Artikel beschäftigen.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • „Küssen mit offenen Augen“ – Eine Übung für mehr Nähe und Intimität

    Hast du schon mal davon gehört, dass Küssen mit offenen Augen eine spannende und intensive Erfahrung sein kann? Vielleicht klingt es im ersten Moment ungewöhnlich, denn die meisten Menschen schließen beim Küssen automatisch die Augen.

    Klingt das interessant? Dann lies weiter und probiere es selbst aus!

    Warum „Küssen mit offenen Augen“?

    David Schnarch ist ein bekannter Experte in der Paartherapie und erforscht, wie Paare enger zusammenwachsen können. Eine seiner Techniken, die er empfiehlt, ist das „Küssen mit offenen Augen“. Warum? Weil es Mut erfordert, den anderen so direkt anzusehen und sich verletzlich zu zeigen. Diese Übung ist eine Herausforderung, weil sie ungewohnt ist – aber genau das macht sie so kraftvoll.

    Indem wir uns beim Küssen in die Augen schauen, lernen wir, in der Intimität ganz präsent zu sein. Wir verstecken uns nicht, sondern öffnen uns wirklich füreinander. Es ist eine Form, die emotionale Verbindung zu vertiefen und zu zeigen: „Ich bin hier, ich sehe dich, und ich lasse mich von dir sehen.“

    Die Anleitung: So funktioniert es!

    **Schritt 1: Einen ruhigen Moment finden**

    Sucht euch einen Moment, in dem ihr beide entspannt seid und Zeit füreinander habt. Vielleicht ein Abend zu zweit, an dem ihr euch ganz aufeinander konzentrieren könnt. Wichtig ist, dass ihr nicht gestresst seid und euch wohl fühlt.

    **Schritt 2: Steht euch gegenüber**

    Stellt euch vor euren Partner oder eure Partnerin und steht dabei bequem. Ihr könnt euch nah zueinander stellen, aber achtet darauf, dass ihr euch in die Augen schauen könnt.

    **Schritt 3: Verbindet euch durch Blickkontakt**

    Bevor ihr euch küsst, schaut euch ein paar Sekunden lang tief in die Augen. Es kann sich am Anfang etwas ungewohnt oder sogar komisch anfühlen, aber versucht, euch auf diesen Moment einzulassen. Lasst zu, dass die anfängliche Nervosität sich auflöst.

    **Schritt 4: Beginnt, euch zu küssen – mit offenen Augen**

    Nun kommt der entscheidende Moment: Ihr beginnt euch zu küssen, aber lasst eure Augen geöffnet. Versucht, euch während des Kusses weiter in die Augen zu schauen. Am Anfang werdet ihr vielleicht den Drang verspüren, die Augen zu schließen – das ist ganz normal. Nehmt es wahr und entscheidet euch bewusst, die Augen offen zu halten.

    **Schritt 5: Fühlt, was passiert**

    Während ihr euch küsst, nehmt ganz bewusst die Gefühle und Gedanken wahr, die in euch aufkommen. Fühlt ihr euch vielleicht verletzlich oder besonders verbunden

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  • „Die Umarmung bis zur Entspannung“ nach David Schnarch

    Die therapeutische Übung „Die Umarmung bis zur Entspannung“ stammt von dem bekannten amerikanischen Psychologen und Paartherapeuten David Schnarch. Er entwickelte diese Methode, um Paaren zu helfen, eine tiefere Verbindung zueinander aufzubauen und gleichzeitig emotionale Blockaden zu lösen. Diese Übung ist einfach durchzuführen, hat aber tiefe psychologische Hintergründe und kann eine starke Wirkung auf die Beziehung haben.

    Was ist die Umarmung bis zur Entspannung?

    Die Übung selbst ist simpel: Ein Paar umarmt sich, und zwar so lange, bis beide Partner sich vollständig entspannen. Die Umarmung soll dabei ruhig und achtsam sein, ohne Worte oder andere Ablenkungen.
    In vielen Beziehungen kommt es oft vor, dass Partner in emotionalen oder stressigen Situationen entweder zu viel Nähe suchen oder sich zurückziehen, um sich zu schützen. Beide Verhaltensweisen verhindern jedoch eine tiefe emotionale Verbindung. Die Umarmung bis zur Entspannung ist eine Methode, um dieses Ungleichgewicht zu korrigieren.

    Warum ist diese Übung wirksam?

    1. Körperliche Nähe ohne Ablenkung: Die meisten Paare sind zwar oft körperlich nah, aber selten auf eine so bewusste und konzentrierte Weise.

    2. Angst und Unsicherheit überwinden: Indem man lernt, Spannungen auszuhalten, statt sofort zu reagieren, entwickeln beide Partner mehr emotionale Stärke und Selbstbewusstsein in der Beziehung. Diese Übung hilft, emotionale Abhängigkeiten zu reduzieren und mehr Eigenverantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen.

    3. Tiefere Bindung: Wenn beide Partner es schaffen, sich gemeinsam zu entspannen, wird die Verbindung zueinander vertieft. Es entsteht ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität, das auch auf andere Aspekte der Beziehung ausstrahlt.

    Wie es funktioniert:

    Beide Partner stehen dabei aufrecht und halten sich ohne Druck, aber fest in den Armen. Die Umarmung dauert so lange, bis sich beide Partner körperlich und emotional entspannen können.

    Beobachtet nun: Wie steht ihr? Stützt ihr euch stark aufeinander ab? Was passiert wenn sich ein Partner bewegt und die Position verändert? Steht jeder für sich mit festen Beinen auf dem Boden oder seit ihr stark aneinandergelehnt?

    Fazit

    „Die Umarmung bis zur Entspannung“ ist eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Übung, die Paaren hilft, emotionale und körperliche Nähe auf eine tiefere und bewusstere Weise zu erleben. Sie stärkt das Vertrauen in die Beziehung und fördert durch die Reflektion das Gleichgewicht zwischen individueller Autonomie und gemeinsamer Nähe.

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