Schlagwort: communication

  • Beziehungen sind vielfältig !

    Und das ist auch gut so 🙂

    Es gibt viele verschiedene Arten, wie Menschen ihre Beziehungen gestalten. Wichtig ist nur: Es geht es darum, dass beide Partner glücklich sind und gemeinsam entscheiden, was für sie am besten funktioniert. In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Beziehungsformen und warum alle ihre Berechtigung haben.

    Monogame Beziehung

    Eine monogame Beziehung bedeutet, dass zwei Menschen zusammen sind und nur mit diesem Partner eine romantische oder sexuelle Beziehung haben. Das ist die häufigste Beziehungsform in vielen Teilen der Welt. Die (zumeist idealisierte) Idee dahinter ist, dass beide Partner sich gegenseitig genug geben und keine anderen Beziehungen brauchen.

    Sequentielle Monogamie

    Sequentielle Monogamie bedeutet, dass jemand immer nur einen Partner zur gleichen Zeit hat, aber im Laufe des Lebens mehrere Beziehungen nacheinander eingeht. Diese Form der Monogamie ist in westlichen Kulturen sehr verbreitet. Menschen sind für eine Weile in einer festen Beziehung und wenn diese endet, fangen sie eine neue Beziehung mit jemand anderem an. Oft löst die neue Beziehung die bestehende ab, Seitensprünge und Affären sind in den monogam geprägten Kulturen ebenfalls häufig an der Tagesordnung: Im Durchschnitt zeigen weltweite Untersuchungen, dass etwa 20-25 % der Menschen in monogamen Beziehungen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal fremdgehen.

    Einige Umfragen und Studien geben auch höhere Zahlen an:

    • Bei Männern liegt die Rate häufig bei etwa 20-30 %, während sie bei Frauen bei etwa 15-25 % liegt.

    • Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind in den letzten Jahren kleiner geworden, da Frauen zunehmend ähnliche Zahlen wie Männer aufweisen.

    (Achtung: Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Rate je nach Definition von „Fremdgehen“ (emotionaler Betrug, Online-Affären, physische Affären usw.) und der Bereitschaft der Befragten, ehrlich zu antworten, variieren kann)

    Die Gründe hierfür sind vielfältig und wurden in den letzten Artikeln beispielsweise bereits aus evolutions-biologischen Sichtweise betrachtet. Wenn ihr hierzu weitere Fragen habt wendet euch gerne an euren KI-Therapeuten von PaarGespräch!

    Offene Beziehung

    In einer offenen Beziehung sind die Partner zwar in einer von beiden Seiten priorisierten Beziehung zusammen, aber sie haben – je nach gemeinsamer Vereinbarung – die Freiheit, auch mit anderen Menschen romantische oder sexuelle Beziehungen zu haben: So gehen sie gemeinsam zu Dates, in den Swingerclub oder lassen sich die Freiheit, individuelle Verabredungen mit Personen außerhalb der Beziehung zu pflegen. Hierbei ist es wichtig, dass beide Partner sich darüber einig sind und klare Regeln festlegen. Vertrauen und offene Kommunikation sind hier sehr wichtig, damit keine Missverständnisse entstehen.

    Polyamore Beziehung

    In einer polyamoren Beziehung haben Menschen mehr als eine romantische und/oder sexuelle Beziehung gleichzeitig. Anders als in einer offenen Beziehung sind alle Partner emotional miteinander verbunden, die Beziehungen haben oftmals gleichwertigen Stellenwert im Leben der Partner. Polyamorie bedeutet, dass jemand mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann, und dass alle beteiligten Personen davon wissen und einverstanden sind. Auch hier sind Vertrauen und Kommunikation entscheidend.

    Gibt es eine „richtige“ Art von Beziehung?

    Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Art von Beziehung. Was für die einen funktioniert, muss nicht für alle gelten. Manche Menschen fühlen sich in einer monogamen Beziehung am wohlsten, andere bevorzugen eine offene Beziehung oder Polyamorie. Sequentielle Monogamie zeigt, dass viele Menschen im Laufe ihres Lebens mehrere Beziehungen führen, aber trotzdem treu zu einem Partner zur gleichen Zeit sind. Wichtig ist, dass beide Partner sich in ihrer Beziehung wohlfühlen und miteinander offen reden.

    Die Haltung von PaarGespräch zu diesem Thema:

    PaarGespräch steht für die absolute Offenheit, verschiedene Beziehungsformen auszuprobieren und zu akzeptieren. Jede Beziehung ist einzigartig, und es ist wichtig, dass Menschen das finden, was für sie funktioniert. Ob monogam, offen, polyamor oder sequentiell monogam – alle Beziehungsformen haben ihre Berechtigung, solange Respekt, Liebe und Ehrlichkeit im Vordergrund stehen.

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    Alles Liebe, Euer Team von PaarGespräch

  • Unser Gehirn und die monogame Langzeitbeziehung

    Über Biologie, Monogamie und vieles weitere

    Viele Menschen fragen sich, warum wir oft monogame Beziehungen eingehen. Warum bleiben viele Paare über viele Jahre zusammen? Dafür gibt es sowohl biologische als auch gesellschaftliche Gründe.

    Was passiert im Gehirn?

    Wenn wir lange Zeit mit jemandem zusammen sind, schüttet unser Gehirn Hormone aus, die uns helfen, eine tiefe Bindung aufzubauen. Die wichtigsten Hormone hier sind Oxytocin und Vasopressin. Diese werden oft als „Bindungshormone“ bezeichnet.

    Oxytocin: Auch „Kuschelhormon“ genannt 🙂 Dieses Hormon wird oft ausgeschüttet, wenn wir unserem Partner körperlich oder emotional nah sind – zum Beispiel beim Kuscheln oder während eines schönen Gesprächs. Es gibt uns das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.

    Vasopressin: Dieses Hormon hilft uns, eine langfristige Bindung aufzubauen. Es verstärkt das Gefühl, dass wir zu jemandem gehören.

    In Mark Mansons Buch Everything is Fcked: Ein Buch über Hoffnung* spricht er darüber, wie unser Verstand ständig nach Sinn und Hoffnung sucht. Beziehungen, besonders langjährige, geben uns oft diese Art von Stabilität und Sinn im Leben. Sie bieten uns emotionale Sicherheit.

    Was passiert im Gehirn zu Beginn einer Beziehung
    – oder auch einer Affäre?

    Zu Beginn einer neuen Beziehung oder in einer Affäre sieht es anders aus. Hier spielen andere Hormone eine größere Rolle, besonders Dopamin.

    Dopamin: Dieses Hormon sorgt für ein starkes Gefühl von Aufregung und Glück. Es wird oft als „Belohnungshormon“ bezeichnet, weil es uns das Gefühl gibt, dass etwas Neues oder Spannendes passiert. Wenn wir frisch verliebt sind oder eine Affäre haben, schüttet unser Gehirn viel Dopamin aus. Das ist der Grund, warum neue Beziehungen oft so aufregend und intensiv wirken.

    Auch das Hormon Adrenalin spielt eine Rolle. Es macht uns wachsam und lässt unser Herz schneller schlagen, wenn wir aufgeregt sind oder ein Risiko eingehen. In einer Affäre, die oft heimlich ist, kann dieser Nervenkitzel besonders stark sein.

    Warum kommt es zu Seitensprüngen?

    Einfach gesagt: Manche Menschen haben Affären oder Seitensprünge, weil sie dieses Gefühl der Aufregung und das Hochgefühl durch Dopamin fühlen möchten. In Langzeitbeziehungen, wo Oxytocin und Vasopressin dominieren, wird dieses Gefühl von Aufregung und Leidenschaft natürlicherweise nachlassen. Die Beziehung fühlt sich sicher und vertraut an, aber nicht mehr so aufregend wie am Anfang.

    So erleben Menschen in einer neuen Beziehung mit einer unbekannten Person erneut einen „Kick“, wie sie ihn zu Beginn einer Beziehung hatten. Eine Affäre kann dieses Gefühl von Abenteuer zurückbringen, weil das Gehirn wieder viel Dopamin ausschüttet. Doch dieses Gefühl ist oft nur vorübergehend.

    Was sagt die Evolution dazu?

    Einige Wissenschaftler sagen, dass Monogamie nicht unbedingt „natürlich“ für den Menschen ist. In dem Buch Sex – Die wahre Geschichte von Christopher Ryan und Cacilda Jetha wird erklärt, dass unsere frühen Vorfahren wahrscheinlich in Gruppen lebten, in denen es mehrere sexuelle Partner gab. Diese Theorie stellt in Frage, ob wir biologisch auf Monogamie „programmiert“ sind.

    Doch das bedeutet auch nicht, dass Monogamie per se „falsch“ ist. In Female Choice wird erklärt, dass die sexuelle Auswahl und das Verhalten von Frauen eine wichtige Rolle in der Evolution gespielt haben. Frauen treffen oft bewusste Entscheidungen darüber, mit wem sie sich fortpflanzen möchten, basierend auf dem, was ihnen und ihrer Familie am besten hilft. Monogame Beziehungen können daher eine Strategie sein, um sicherzustellen, dass ihre Nachkommen gut versorgt sind.

    Fazit

    Obwohl unser Gehirn uns dabei hilft, enge Bindungen einzugehen, und Monogamie uns Sicherheit geben kann, ist es wichtig, die Vielfalt menschlicher Beziehungen zu verstehen. Menschen entwickeln sich ständig weiter – sowohl biologisch als auch emotional. Es ist wichtig, dass Paare darüber sprechen und gemeinsam Wege finden, Leidenschaft und Nähe auch in langfristigen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Automatisch wird dies nicht immer der Fall sein. Was ihr dabei mit eurem Partner gemeinsam mit PaarGespräch herausfindet wird euer individuelles Beziehungesmodell sein: Beziehungen sind unterschiedlich und was für den einen funktioniert, muss nicht für alle gelten.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • Sex in Langzeitbeziehungen

    Entwicklung oder Stillstand?

    In einer Langzeitbeziehung kann sich das Sexualleben verändern. Viele Paare erleben, dass die spontane Leidenschaft nach einer Weile weniger wird. Das bedeutet aber nicht, dass Sex in einer langen Beziehung automatisch verloren geht. Im Gegenteil – er kann sich weiterentwickeln, wenn beide Partner aktiv daran arbeiten.

    Warum verändert sich das Sexualleben?

    In den ersten Monaten oder Jahren einer Beziehung ist alles aufregend und neu. Die sexuelle Anziehung ist oft sehr stark. Alles ist Neu und Aufregend und noch ein bisschen unsicher – der Dopaminspiegel ist hoch. Doch mit der Zeit wird der Alltag wichtiger, anstelle von Adrenalin und Dopamin tritt Ocytoxin, das Bindungshormon. Folge: die spontane sexuelle Spannung kann nachlassen. Stress, Routinen oder auch körperliche Veränderungen können hier ebenfalls eine Rolle spielen.

    Aber das bedeutet nicht, dass der Sex weniger wichtig wird. Er verändert sich nur. Paare, die lange zusammen sind, sollten bewusst an ihrer Intimität arbeiten. Das kann bedeuten, dass sie Zeit füreinander freihalten, neue Dinge ausprobieren und – vor allem – miteinander über ihre Wünsche und Bedürfnisse sprechen.

    Sex ist aktive Mitarbeit

    Sex in einer Langzeitbeziehung ist nicht wie zu Beginn, wo alles nahezug automatisch passiert. Paare müssen sich Zeit und Raum für ihre körperliche Nähe schaffen. Das bedeutet zunächst, dass beide Partner bereit sein sollten, ihre sexuelle Beziehung weiterzuentwickeln: Wenn ein Beziehungsmensch kein Interesse am Austausche hat wird´s denkbar schwer! Dabei geht es hierbei nicht nur um den körperlichen Akt, sondern auch darum, sich als Paar emotional nah zu bleiben.

    Es ist wichtig, offen über das Thema Sex zu sprechen. Die Erfahrungen unserer Arbeit bei PaarGespräch zeigen: Viele schweigen aus Angst oder Unsicherheit. Doch der Austausch über Wünsche, Ängste und Fantasien kann die Verbindung stärken. Das bedeutet, dass Sex ein Bereich der Beziehung ist, der gepflegt werden muss – wie alles andere auch. Schließlich nehmen wir uns auch Zeit dafür, unser Mittagessen oder unseren Urlaub zu planen – warum also nicht unser Sexualleben?

    Übung: Sprecht über euer Sexualleben

    1. Setzt euch in Ruhe zusammen – Nehmt euch mindestens 30 Minuten Zeit, in denen ihr nicht gestört werdet.

    2. Jeder spricht der Reihe nach – Einer beginnt und erzählt, wie er oder sie das aktuelle Sexualleben erlebt. Was läuft gut? Wie fühlt sich die Person derzeit mit dem paartnerschaftlichen Sex? Mit der Monogamie? Wo gibt es vielleicht Unsicherheiten? Gibt es Wünsche? Oder vielleicht eine schon länger gehegte Phantasie?

    3. Der andere hört aktiv zu – Keine Unterbrechungen, nur zuhören und versuchen, zu verstehen. Gerne dürft ihr euch auch Notizen machen um nichts zu vergessen.

    4. Tauscht euch aus!
    Wenn beide ihre Statements in Ruhe abgeben konnten, könnt ihr gemeinsam darüber sprechen, was ihr jeweils gehört und verstanden habt. Habt ihr euch wirklich verstanden? Gibts es Unklarheiten?

    Erst dann könnt ihr euch Punkte herausgreifen, die ihr vielleicht verändern möchtet oder was euch besonders wichtig ist.

    Diese Übung kann helfen, das Thema Sex in einer entspannten Atmosphäre anzusprechen. Es geht darum, offen und ohne Druck miteinander zu reden und so gemeinsam an eurer Intimität zu arbeiten.

    Fazit

    Sex in Langzeitbeziehungen muss nicht an Bedeutung verlieren. Mit etwas Mühe, offenen Gesprächen und Bereitschaft, Neues auszuprobieren, kann die sexuelle Verbindung über viele Jahre lebendig bleiben – mit Unterstützung durch PaarGespräch kann dieser Austausch auch gemeinsam mit unserem KI-Therapeuten erfolgen.

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • Vertrauen – aber echt!

    Vertrauen und Pseudovertrauen: Was ist der Unterschied?

    Vertrauen ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Ohne Vertrauen können Beziehungen und Gemeinschaften nicht gut funktionieren. Aber nicht alles, was wie Vertrauen aussieht, ist echtes Vertrauen. Manchmal täuschen wir uns und denken, wir vertrauen, obwohl es in Wirklichkeit nur „Pseudovertrauen“ ist. In diesem Beitrag schauen wir uns genauer an, was echtes Vertrauen ist und was nicht. Dabei beziehen wir uns auf zwei bekannte Expertinnen: Esther Perel und Rachel Botsman.

    Was ist Vertrauen?

    Vertrauen bedeutet, dass wir uns auf jemanden verlassen können. Es heißt, dass wir glauben, die andere Person wird uns nicht absichtlich verletzen oder enttäuschen. Vertrauen ist also etwas sehr Wertvolles und Zerbrechliches. Einmal zerstört erfordert es viel Energie, es wieder aufzubauen.

    Die Paartherapeutin Esther Perel spricht von „First Trust“ („erstes Vertrauen“). Dieses erste Vertrauen erwerben wir oft in der Kindheit, wenn wir uns auf unsere Eltern oder Bezugspersonen verlassen. Dieses Vertrauen ist die Grundlage dafür, dass wir auch später anderen Menschen vertrauen können. Der deutsche Begriff hierfür lautet auch Urvertrauen. Dieses ursprüngliche Vertrauen prägt also unser ganzes Leben. Grundsätzlich ist dies eine wunderbare Sache und ist Grundlage für gesunde Grundannahmen wie „Ich kann mich auf Andere verlassen“.

    Jedoch stellt das Konzept des First trust uns immer dann vor ein Problem, wenn sich unser gegenüber verletzend verhält. Dann landet so mancher Beziehungsmensch auf dem harten Boden der Tatsachen.

    Was ist Pseudovertrauen?

    Nicht immer ist eben das Vertrauen, das wir haben, echtes Vertrauen. Manchmal leben wir unsere Beziehungen in dem sogenannten „Pseudovertrauen“. Dabei glauben wir, jemandem zu vertrauen, aber in Wirklichkeit tun wir das nicht. Vielmehr gehen wir davon aus, dass uns unser Beziehungsmensch uns bestimmt NIEMALS verletzt. Psychologischer Hintergrund kann hier sein, dass wir uns in Wirklichkeit gar nicht sicher fühlen, sondern einfach so tun, als wäre alles in Ordnung. Pseudovertrauen kann entstehen, weil wir Konflikte vermeiden wollen oder Angst haben, verletzt zu werden. Esther Perel beschreibt: “In relationships, trust isn’t a promise to never hurt each other. It’s the risk that we will hurt each other and the confidence that, if we do, we will come together to heal.” Dies lässt sich in etwa so übersetzen: „(Echtes) Vertrauen in einer Beziehung bedeutet nicht, dass man sich verspricht, den anderen nie zu verletzen. Vielmehr geht es darum, dass man sich bewusst ist, dass man einander verletzen könnte, aber darauf vertraut, dass man dann gemeinsam daran arbeitet, die Wunden zu heilen.“ Was genau Esther Perel hier beschreibt erfahrt ihr im Folgenden:

    Die Vertrauensexpertin Rachel Botsman hat ein interessantes Konzept dazu entwickelt. Sie sagt, echtes Vertrauen besteht aus kleinen „Vertrauensmomenten“. Das heißt, echtes Vertrauen ist nicht etwas, das auf einmal da ist und dann bleibt. Vielmehr wird es in kleinen Schritten aufgebaut. Immer, wenn uns jemand zeigt, dass wir ihm vertrauen können, wächst unser Vertrauen. Rachel Botsman betont, dass echtes Vertrauen auf Ehrlichkeit und Offenheit basiert.

    Der Unterschied zwischen Vertrauen und Pseudovertrauen

    Der Unterschied zwischen Vertrauen und Pseudovertrauen liegt darin, wie ehrlich und offen wir wirklich sind. Bei echtem Vertrauen fühlen wir uns sicher, weil die andere Person uns zeigt, dass sie ehrlich ist. Pseudovertrauen entsteht, wenn wir versuchen, Probleme zu übersehen oder Konflikte zu vermeiden.

    Vertrauen bedeutet:

    • Ehrlichkeit

    • Sicherheit

    • Offenheit

    Pseudovertrauen bedeutet:

    • Vermeidung von Konflikten

    • Unsicherheit

    • Unaufrichtigkeit

    Wie können wir echtes Vertrauen aufbauen?

    Um echtes Vertrauen aufzubauen, müssen wir bereit sein, ehrlich zu sein, auch wenn es unangenehm ist. Es bedeutet, dass wir uns selbst und anderen Fehler eingestehen und über unsere Gefühle sprechen. Vertrauen wächst, wenn wir uns gegenseitig zeigen, dass wir zuverlässig sind.

    Vertrauen ist nicht etwas, das einfach da ist – es wird Schritt für Schritt aufgebaut. Wenn wir uns immer wieder in kleinen Momenten zeigen, dass wir uns aufeinander verlassen können, wächst echtes Vertrauen.

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  • Die 5 Sprachen der Liebe

    Wie Paare sich besser verstehen können

    Jeder Mensch zeigt und fühlt Liebe auf unterschiedliche Weise. Manchmal haben Paare das Gefühl, dass sie sich nicht richtig verstehen, obwohl sie sich lieben. Der Grund dafür könnte sein, dass sie „verschiedene Sprachen der Liebe“ sprechen. Diese Idee stammt von Dr. Gary Chapman, einem amerikanischen Anthropologen und Paartherapeuten, der fünf verschiedene Arten entdeckt hat, wie Menschen Liebe ausdrücken und empfangen. Er nannte diese Arten die fünf Sprachen der Liebe.

    Die fünf Sprachen der Liebe

    1. Worte der Anerkennung: Manche Menschen fühlen sich besonders geliebt, wenn sie Komplimente oder liebe Worte hören. Ein einfaches „Ich liebe dich“ oder „Danke, dass du so viel für mich tust“ kann ihnen zeigen, wie wichtig sie sind.

    2. Zweisamkeit: Für andere ist es wichtig, Zeit miteinander zu verbringen. Dabei geht es nicht nur um das Zusammensein, sondern darum, dem Partner volle Aufmerksamkeit zu schenken – ohne Ablenkung.

    3. Geschenke: Kleine Geschenke oder Aufmerksamkeiten können eine starke Botschaft senden. Es geht nicht um den Wert des Geschenks, sondern darum, dass man an den anderen gedacht hat.

    4. Hilfsbereitschaft: Manche Menschen fühlen sich geliebt, wenn ihr Partner ihnen im Alltag hilft, sei es beim Abwasch oder bei anderen Aufgaben. Diese Taten zeigen, dass man füreinander da ist.

    5. Körperliche Berührung: Für viele ist körperliche Nähe – wie Sex, Umarmungen, Küsse oder einfaches Händchenhalten – der wichtigste Weg, Liebe zu spüren.

    Wie könnt ihr die Liebessprache eures Partners entdecken?

    Jeder Mensch hat eine bevorzugte Liebessprache, die ihm am meisten bedeutet. Wenn du die Sprache deines Partners kennst, kannst du ihm deine Liebe auf eine Weise zeigen, die ihn besonders glücklich macht. Hier ist eine einfache Übung für euch als Paar:

    Übung: Entdeckt eure Liebessprachen

    1. Sprecht miteinander

    Setzt euch gemeinsam hin und lest die fünf Liebessprachen durch. Überlegt jeder für sich, welche Sprache euch am meisten anspricht. Vielleicht sprecht ihr auch mehrere Sprachen 🙂 Was tut der andere, das euch besonders glücklich macht? Was vermisst ihr vielleicht?

    2. Teilt eure Gedanken

    Sprecht offen über eure Lieblingssprache der Liebe. Das kann so klingen: „Ich fühle mich sehr geliebt, wenn du mir hilfst, weil das zeigt, dass du an mich denkst“ oder „Ich schätze es sehr, wenn wir einfach nur zusammen Zeit verbringen.“

    3. Probiert es aus

    In der nächsten Woche versucht ihr, die Liebessprache des anderen zu sprechen. Wenn dein Partner Zweisamkeit schätzt, plant eine gemeinsame Aktivität, bei der ihr Zeit miteinander verbringt. Wenn er sich über Worte der Anerkennung freut, mache ihm jeden Tag ein kleines Kompliment.

    4. Reflektiert am Ende der Woche

    Am Ende der Woche setzt ihr euch wieder zusammen und sprecht darüber, wie ihr euch gefühlt habt. Was hat euch besonders gefreut? Was könnt ihr in Zukunft noch verbessern? Probiert die Übung einfach mal aus – es könnte eure Beziehung auf eine ganz neue Ebene bringen!

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  • People pleasing

    People Pleasing – Warum es uns schadet, allen gefallen zu wollen

    People Pleasing ist ein Begriff, der beschreibt, wenn jemand es allen recht machen möchte. Solche Menschen versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, ohne auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Sie sagen oft „Ja“, auch wenn sie eigentlich „Nein“ meinen. Auf den ersten Blick scheint das nett und rücksichtsvoll. Doch auf Dauer kann dieses Verhalten ungesund sein.

    Was steckt hinter People Pleasing?

    Hinter dem Wunsch, es jedem recht zu machen, stecken oft tiefere Ängste. Viele People Pleaser haben Angst vor Ablehnung oder Konflikten. Sie wollen geliebt und anerkannt werden und glauben, dass sie das nur erreichen, wenn sie immer freundlich sind und keine Schwierigkeiten machen.

    Schon in der Kindheit kann dieses Verhalten erlernt werden. Wenn wir als Kinder nur Lob bekamen, wenn wir brav und angepasst waren, kann sich dieses Muster bis ins Erwachsenenalter fortsetzen.

    Die Folgen von People Pleasing

    Wenn wir ständig versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, bleiben unsere eigenen Bedürfnisse auf der Strecke.

    Das führt oft dazu, dass People Pleaser erschöpft sind oder sich emotional ausgelaugt fühlen. Sie tun viel für andere, bekommen aber oft nicht die gleiche Anerkennung zurück. Langfristig kann das zu Frust und sogar zu Depressionen führen.

    Ein weiteres Problem ist, dass People Pleaser oft nicht authentisch sind. Sie verstellen sich, um anderen zu gefallen, und unterdrücken ihre eigenen Wünsche und Meinungen. Das führt dazu, dass sie sich innerlich leer fühlen oder das Gefühl haben, nicht sie selbst zu sein.

    Wie man People Pleasing erkennt

    Menschen, die oft „people pleasen“, zeigen typische Verhaltensweisen:

    1. Sie sagen zu allem Ja – auch wenn sie keine Zeit oder Lust haben.

    2. Sie haben Angst vor Konflikten und vermeiden jede Auseinandersetzung.

    3. Sie suchen ständig nach Bestätigung und fühlen sich schlecht, wenn sie keine bekommen.

    4. Sie stellen die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen und fühlen sich schuldig, wenn sie an sich selbst denken.

    Wie kann man aus dem Muster ausbrechen?

    Der erste Schritt, um People Pleasing zu überwinden, ist, es überhaupt zu erkennen. Viele merken gar nicht, dass sie dieses Muster haben, weil es für sie ganz normal ist. Grundsätzlich sollten wir uns alle bewusst machen, dass es okay ist, etwas abzulehnen.

    Es ist wichtig, dass wir unsere eigenen Grenzen kennen und respektieren. Das bedeutet nicht, dass wir plötzlich egoistisch werden, sondern dass wir lernen, gut für uns selbst zu sorgen.

    Hier ein paar Tipps, wie man People Pleasing loslassen kann:

    1. Setze klare Grenzen: Überlege dir, was du wirklich willst, und lerne, freundlich aber bestimmt „Nein“ zu sagen.

    2. Übe dich in Selbstfürsorge: Achte darauf, dass du regelmäßig Zeit für dich selbst nimmst und Dinge tust, die dir guttun.

    3. Akzeptiere, dass du nicht jedem gefallen kannst: Es ist unmöglich, es allen recht zu machen, und das ist auch okay. Du bist nicht für das Glück anderer verantwortlich.

    4. Lerne, mit Konflikten umzugehen: Konflikte sind ein Teil des Lebens und es ist wichtig, sich nicht davor zu fürchten. Oft führen sie sogar zu einer besseren Kommunikation und zu mehr Verständnis.

    Fazit

    People Pleasing mag auf den ersten Blick wie eine freundliche Eigenschaft wirken, doch auf lange Sicht schadet es uns selbst.

    Es ist wichtig, dass wir lernen, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und uns nicht ständig an den Erwartungen anderer zu orientieren.

    Ein gesundes Maß an Selbstfürsorge und das Setzen von Grenzen hilft uns dabei, ein erfülltes und authentisches Leben zu führen.

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  • Übung Gefühle fühlen

    Eine Übung zur Wahrnehmung und Ausdrücken der aktuellen Gefühle

    Diese Übung hilft dir, deine Gefühle wieder besser zu spüren und zu verstehen.

    1. Setz dich an einen ruhigen Ort und schließe die Augen.

    2. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um in deinen Körper hineinzufühlen. Was spürst du gerade? Ist da eine Wärme, ein Druck oder vielleicht ein Kribbeln?

    3. Überlege, welches Gefühl zu diesen Körperempfindungen passt. Fühlst du Freude, Angst, Traurigkeit oder Wut?

    4. Nimm das Gefühl einfach wahr, ohne es zu bewerten. Es ist okay, so zu fühlen, wie du dich gerade fühlst. Wenn du möchtest kannst du das Gefühle auf eine Art ausdrücken: Du kannst es malen, Musik machen, beschreiben. Welche Farbe hat das Gefühl? Wenn es ein Tier wäre, was wäre es?

    5. Atme tief ein und aus und lass das Gefühl langsam los. Du kannst dir vorstellen, wie du es mit dem Atem abgibst.

    Diese Übung hilft dir, deine Gefühle Schritt für Schritt bewusster wahrzunehmen und sie zu akzeptieren.

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  • Die sechs Grundgefühle

    Was sie uns sagen und warum sie wichtig sind.

    Unsere Gefühle spielen eine große Rolle in unserem Leben. Sie helfen uns, die Welt um uns herum zu verstehen und zu entscheiden, wie wir auf bestimmte Situationen reagieren.

    Es gibt sechs Grundgefühle, die jeder Mensch kennt: Freude, Traurigkeit, Angst, Wut, Ekel und Überraschung. Diese Gefühle haben wichtige Funktionen und zeigen uns, was gerade in uns vorgeht. Vielleicht kennt ihr den mittlerweile unter Therapeuten berühmten Disney Film „Alles steht Kopf“. In diesem wird das Zusammenspiel der Gefühle besonders anschaulich gezeigt. Vielleicht habt ihr ja mal Lust, ihn euch anzusehen, wirklich sehr zu empfehlen 🙂

    Manchmal, besonders in Lebensphasen mit Krisen nach schweren Erlebnissen oder im Extremfall nach sogenannten Traumata können unsere Gefühle und deren Zusammenspiel auch durcheinander geraten. Das bedeutet, dass wir sie entweder sehr stark fühlen oder kaum wahrnehmen. Es ist wichtig, zu verstehen, was jedes Gefühl bedeutet und wie es uns helfen kann, mit schwierigen Situationen besser umzugehen.

    Die sechs Grundgefühle und ihre Funktionen

    Ähnlich wie in einem Farbkreis stellen die Grundgefühle das Grundgerüst dar. Aus Ihnen mischen sich sozusagen alle unsere Gefühlsschattierungen. Sie sind die Zutaten unserer Gefühlswelt 🙂

    1. Freude

    Freude ist das Gefühl, das uns sprichwörtlich glücklich macht. Es zeigt uns, was uns gut tut und was wir gerne machen. Wenn wir Freude spüren, ist das ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und etwas Gutes in unserem Leben passiert. Verwandte Gefühle: Zufriedenheit, Erleichterung, Stolz, Dankbarkeit, Neugierde, Euphorie, Ekstase, Flow-gefühl und vieles mehr. Nicht zuletzt vor allem beim Beginn einer Beziehung: Verliebtheit 🙂 und im Verlauf Liebe.

    2. Traurigkeit

    Traurigkeit hilft uns, Verluste zu verarbeiten. Wenn wir traurig sind, zeigt das, dass uns etwas, das sich positiv angefühlt hat oder jemand (zB. Person) fehlt. Traurigkeit gibt uns die Möglichkeit, innezuhalten, nachzudenken und uns von Dingen zu verabschieden, die nicht mehr da sind. Traurigkeit sollte verarbeitet werden, um sich davon zu verabschieden und das Leben wieder aufnehmen zu können. Verwandte Gefühle: Ohnmacht, Enttäuschung, Einsamkeit, Schuld, Verzweiflung, Nostalgie

    3. Angst

    Angst ist ein Schutzgefühl. Sie warnt uns vor Gefahren und hilft uns, vorsichtig zu sein. Angstsymptome werden oftmals als sehr intensiv erlebt, sind jedoch selbst in großem Ausmaß nicht gefährlich. Viele Menschen, die Angst oft verspüren entwickeln auch eine sogenannten Angst vor der Angst. Manchmal wird Angst sehr intensiv empfunden, besonders wenn wir traumatische Erlebnisse hatten. In diesen Fällen reagiert unser Körper so, als wäre eine überfordernde Gefahr da, obwohl wir eigentlich sicher sind. Verwandte Gefühle: Besorgnis, Panik, Unsicherheit, Scham.

    4. Wut

    Wut entsteht, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen oder etwas uns verletzt. Sie ist ein sicheres Zeichen für eine Grenzverletzung und gibt uns die Energie, uns zu verteidigen oder für etwas einzutreten, das uns wichtig ist. Wer oft Wut verspürt darf sich mit seinen sozialen Beziehungen und dem eigenen Verhalten oder Bedürfnissen beschäftigen. Wut sollte nicht angestaut, sondern kanalisiert werden. Verwandte Gefühle: Frustration, Gereiztheit, Empörung, Hass

    5. Ekel

    Ekel schützt uns vor Dingen, die uns schaden könnten, wie verdorbenes Essen oder gefährliche Situationen. Er hilft uns, gesund zu bleiben und uns von Dingen fernzuhalten, die uns schaden. Ekel ist jedoch auch ein stark gelerntes Gefühl, das anerzogen werden kann. (zB. wird Abneigung vor Spinnen oft von den Eltern auf die Kinder übertragen). Das bedeutet, Ekel hat auch eine soziale Komponente wenn bestimmte Gruppen bestimmte Dinge meiden. Verwandte Gefühle: Abneigung, Verachtung, Unbehagen, Abscheu.

    6. Scham

    Scham kann uns anzeigen, dass wir etwas im sozialen Kontext falsch gemacht haben, beispielsweise gegen gesellschaftliche Regeln verstoßen haben. Es zeigt sich auch, wenn Gedanken im Spiel sind, dass andere Personen das eigene Verhalten oder Auftreten negativ bewerten könnten. Es führt oftmals dazu, sich zurückziehen und verstecken zu wollen. Verwandte Gefühle: Peinlichkeit, Verlegenheit, Schuld, Selbstzweifel, Erniedrigung, Unsicherheit

    Gefühle und Traumatisierung

    Nach einem traumatischen Erlebnis kann es sein, dass unsere Gefühle stark durcheinandergeraten. Menschen, die traumatisiert sind, erleben oft intensive Angst, Wut oder Traurigkeit. Manchmal fühlen sie sich taub und merken kaum noch, was in ihnen vorgeht. Diese Reaktionen sind normal, aber es ist wichtig, einen Weg zu finden, wie man wieder sicher mit seinen Gefühlen umgehen kann. Mit dem Thema Traumatisierung werden wir in einem anderen Artikel beschäftigen.

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  •  Persönlichkeitstypen

     – Was sie sind und wie sie zusammenpassen

    Jeder Mensch ist anders. Wir haben unterschiedliche Vorlieben, Stärken und Schwächen. Diese Unterschiede nennt man auch Persönlichkeitstypen. Jeder Persönlichkeitstyp beschreibt, wie jemand die Welt sieht, denkt und handelt.

    Die vier Dimensionen der Persönlichkeit

    Es gibt viele Theorien über Persönlichkeitstypen, aber eine der bekanntesten ist das Modell von Carl Jung, einem schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie. Dieses Modell teilt die Persönlichkeit in vier Hauptdimensionen auf:

    1. Extraversion (E) vs. Introversion (I)

    Dies beschreibt, ob jemand seine Energie eher von der Außenwelt (E) oder von der inneren Welt (I) bekommt.

    Extravertierte Menschen lieben es, mit anderen zusammen zu sein und erleben die Welt aktiv. Sie fühlen sich wohl, wenn sie im Mittelpunkt stehen und viel gemeinsam erleben. Sie ziehen Energie aus dem Kontakt mit Anderen.

    Introvertierte Menschen fühlen sich in Ruhe und Alleinsein wohl. Sie mögen es, nachzudenken und brauchen oft Zeit für sich, um sich zu erholen. Sie ziehen Energie aus dem Rückzug von Anderen und nehmen sich daher gerne Zeit für sich.

    2. Sensing (S) vs. Intuition (N)

    Diese Dimension beschreibt, wie jemand Informationen aufnimmt.

    Sensing-Typen konzentrieren sich auf Fakten und Details. Sie achten auf das, was sie direkt sehen oder hören, und mögen es, praktische Lösungen zu finden. Sie planen gerne, erstellen Listen und arbeiten diese Systematisch ab.

    Intuitive Menschen denken eher abstrakt und konzentrieren sich auf das große Ganze. Sie suchen nach Mustern und neuen Ideen. Das planerische liegt ihn nicht so sehr.

    3. Thinking (T) vs. Feeling (F)

    Dies beschreibt, wie Menschen Entscheidungen treffen.

    Denker (T) nutzen Logik und Vernunft, um Entscheidungen zu treffen. Sie versuchen, objektiv und gerecht zu sein.

    Fühler (F) richten sich mehr nach ihren Gefühlen und Werten. Sie legen viel Wert auf Harmonie und darauf, dass es anderen gut geht.

    4. Judging (J) vs. Perceiving (P)

    Diese Dimension zeigt, wie Menschen ihr Leben organisieren.

    Judging-Typen mögen es, wenn alles geplant und organisiert ist. Sie fühlen sich wohl, wenn sie die Kontrolle haben und Dinge geregelt sind.

    Perceiving-Typen sind spontaner und flexibler. Sie mögen es, offen für neue Möglichkeiten zu bleiben und Entscheidungen aufzuschieben, um mehr Freiraum zu haben.

    Wie Persönlichkeitstypen zusammenpassen

    Wenn sich zwei Menschen in einer Beziehung treffen treffen zumeist auch zwei unterschiedliche Persönlichkeitstypen aufeinander – nicht jeder Persönlichkeitstyp harmoniert automatisch mit jedem anderen. Dies kann ein Grund für anhaltende Konflikte sein.

    Hier einige mögliche Kombinationen 🙂

    Extravertiert und introvertiert: Diese Gegensätze können sich anziehen, aber es kann auch zu Spannungen kommen. Extravertierte wollen oft viel Zeit mit anderen verbringen, während Introvertierte Ruhe brauchen. Wenn beide das verstehen und respektieren, können sie gut miteinander auskommen.

    Sensing und Intuition: Diese Typen denken anders, was zu Missverständnissen führen kann. Sensing-Typen wollen klare Fakten, während Intuitive gerne über Möglichkeiten und Ideen sprechen. Es hilft, wenn beide lernen, die Sichtweise des anderen zu schätzen.

    Denker und Fühler: Denker sind eher sachlich und direkt, während Fühler auf Emotionen und Harmonie achten. Diese Kombination kann gut funktionieren, wenn beide bereit sind, aufeinander einzugehen. Denker können lernen, rücksichtsvoller zu sein, während Fühler logische Argumente besser verstehen lernen.

    Judging und Perceiving: Judging-Typen mögen es, Pläne zu machen, während Perceiving-Typen lieber spontan sind. Hier kann es schwierig sein, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Es hilft, wenn Judging-Typen lernen, flexibler zu sein, und Perceiving-Typen akzeptieren, dass manche Dinge geplant werden müssen.

    Fazit: Wie Persönlichkeitstypen Beziehungen beeinflussen

    Die verschiedenen Persönlichkeitstypen bringen Farbe aber eben auch Konfliktpotenzial in unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Gegensätze können sich anziehen, aber auch herausfordernd sein. Wichtig ist, dass wir verstehen, wie wir selbst und andere ticken. Kommunikation und gegenseitiges Verständnis sind der Schlüssel, um gut miteinander auszukommen.

    Es gibt keine „perfekten“ Kombinationen. Jeder Typ kann mit jedem anderen eine schöne Beziehung führen, wenn beide bereit sind, Rücksicht aufeinander zu nehmen und die Stärken des anderen zu schätzen. Unterschiede sind kein Hindernis, sondern eine Chance, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachse

    In der folgenden Übung könnt ihr Hinweise auf eure Persönlichkeitstypen erhalten:

    Welcher Persönlichkeitstyp bist du?

    Beantworte die folgenden Fragen ehrlich. Am Ende erhältst du eine Tendenz, zu welchem Persönlichkeitstyp du eher neigst. Denk daran, dass es keine „richtigen“ oder „falschen“ Antworten gibt – es geht darum, dich selbst besser kennen zulernen.

    1. Wo bekommst du deine Energie her?

    a) Ich fühle mich wohl, wenn ich mit vielen Menschen zusammen bin und aktiv am Leben teilnehme.

    b) Ich brauche Ruhe und Zeit für mich, um neue Energie zu tanken.

    2. Wie gehst du mit Informationen um?

    a) Ich achte auf Fakten und Details und bevorzuge konkrete Informationen.

    b) Ich denke gerne über Ideen und Möglichkeiten nach und schaue über das Offensichtliche hinaus.

    3. Wie triffst du Entscheidungen?

    a) Ich benutze Logik und überlege, was am meisten Sinn macht.

    b) Ich lasse meine Gefühle und die der anderen in meine Entscheidungen einfließen.

    4. Wie organisierst du dein Leben?

    a) Ich mag es, Pläne zu machen und Dinge im Voraus zu regeln.

    b) Ich bleibe gerne spontan und flexibel, um auf neue Möglichkeiten zu reagieren.

    Auswertung:

    Meistens a)

    Du neigst eher zu einer extrovertierten (E)praktischen (S)denkenden (T) und organisierten (J) Persönlichkeit. Du gehst aktiv auf andere Menschen zu, schätzt es, wenn Dinge klar und logisch ablaufen, und magst es, wenn Pläne gemacht werden. In Beziehungen schätzt du Struktur und klare Kommunikation. Du kannst manchmal als sehr rational erscheinen, was dazu führen kann, dass du die emotionalen Bedürfnisse deines Partners übersiehst. Es kann hilfreich sein, ab und zu Raum für Spontaneität zu lassen und auf die Gefühle anderer mehr einzugehen.

    Meistens b)

    Du neigst eher zu einer introvertierten (I)intuitiven (N)fühlenden (F) und spontanen (P) Persönlichkeit. Du magst es, in Ruhe nachzudenken, bist offen für neue Ideen und lässt dich von deinen Gefühlen leiten. In Beziehungen bist du oft einfühlsam und achtest auf Harmonie. Allerdings kann es für dich schwierig sein, dich zu organisieren oder Entscheidungen zu treffen. Dein Partner könnte es manchmal als chaotisch empfinden, wenn du nicht so sehr auf Pläne achtest. Versuche, ein Gleichgewicht zwischen Spontaneität und Struktur zu finden.

    Bezug zu Beziehungen:

    Je nachdem, welcher Persönlichkeitstyp du bist, beeinflusst dies, wie du mit deinem Partner oder in Freundschaften umgehst. Menschen mit einem klaren Organisationssinn können zum Beispiel gut mit jemandem harmonieren, der flexibel ist – wenn beide bereit sind, voneinander zu lernen. Wer emotionaler ist, kann helfen, in der Beziehung mehr Tiefe und Verständnis zu schaffen, während logisch Denkende für klare Kommunikation sorgen.

    In Beziehungen ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den Persönlichkeitstypen zu erkennen und zu schätzen. Gegensätze können sich gut ergänzen, wenn beide Partner offen dafür sind, den anderen so anzunehmen, wie er ist.

    Möchtest auch Du gemeinsam mit deinem Partner offen über eure Wünsche und Bedürfnisse sprechen und gemeinsam an eurer Beziehung arbeiten?

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team

  • Glaubenssätze und ihre Entstehung

    – Wie sie unser Leben prägen und wie wir sie verändern können

    Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln. Sie beeinflussen, wie wir uns selbst und die Welt um uns herum sehen. Man könnte auch sagen, sie sind das Betriebssystem unseres Gehirns, Therapeuten sprechen hier auch von Grundannahmen, die wie ein „Gedankenfundament“ die Basis aller unserer Gedankenkonstrukte bilden.

    Glaubenssätze können uns unterstützen – oder uns im Weg stehen. Besonders negative und dysfunktionale Glaubenssätze haben einen großen Einfluss auf unser Selbstbild und unsere Beziehungen.

    Quelle: flickr.com/ Dennis Skley

    Was sind Glaubenssätze und wie entstehen sie?

    Glaubenssätze entstehen meist in der Kindheit und Jugend. Sie bilden sich durch unsere Erfahrungen, also das, was uns unsere Eltern, Lehrer oder Freunde sagen, und durch die Art, wie wir mit der Welt interagieren. Ein einfaches Beispiel für einen positiven Glaubenssatz wäre: „Ich bin wertvoll.“ Ein negativer Glaubenssatz könnte lauten: „Ich bin nicht gut genug.“

    Unsere Glaubenssätze wirken wie eine Brille, durch die wir die Welt betrachten. Wenn wir beispielsweise den Glaubenssatz „Ich werde immer scheitern“ verinnerlicht haben, werden wir in vielen Situationen genau diese Erwartung haben – selbst wenn die Realität eine ganz andere ist. Solche Glaubenssätze können uns blockieren und dazu führen, dass wir uns selbst sabotieren.

    Negative und dysfunktionale Glaubenssätze

    Dysfunktionale Glaubenssätze sind Überzeugungen, die uns in unserem Leben einschränken. Sie können durch traumatische Erlebnisse, Kritik oder wiederholte Misserfolge entstehen. Beispiele für solche Glaubenssätze sind:

    • „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.“

    • „Ich werde immer versagen.“

    • „Andere Menschen sind nicht vertrauenswürdig.“

    Diese Überzeugungen führen oft zu negativen Gefühlen wie Angst, Schuld oder Scham. Sie hindern uns daran, neue Herausforderungen anzunehmen oder erfüllende Beziehungen zu führen.

    Wie man Glaubenssätze verändern kann

    Das Erkennen und Verändern dysfunktionaler Glaubenssätze ist ein zentraler Bestandteil vieler therapeutischer Ansätze, wie etwa der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). In der KVT geht es darum, unsere negativen Gedankenmuster zu identifizieren und durch positive, realistischere Überzeugungen zu ersetzen.

    Der erste Schritt besteht darin, sich seiner Glaubenssätze bewusst zu werden. Oft sind sie so tief in uns verankert, dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen. Eine Frage, die man sich stellen kann, lautet: „Was glaube ich über mich selbst in dieser Situation?“

    Wenn ein Glaubenssatz identifiziert ist, hilft es, ihn zu hinterfragen. Stimmt es wirklich, dass ich „immer scheitere“? Kann ich nicht auch Situationen finden, in denen ich erfolgreich war? Indem wir uns diese Fragen stellen, lockern wir die Macht, die diese Glaubenssätze über uns haben.

    Übung für Paare: Glaubenssätze in der Beziehung erkennen

    Glaubenssätze spielen in unseren Beziehungen eine große Rolle. Sie beeinflussen, wie wir uns gegenseitig wahrnehmen und miteinander kommunizieren. Auf Grundlage unseres Betriebssystems entsteht sozusagen ein Handbuch, wie wir uns selbst und unseren Partner in Beziehung sehen und bewerten.

    Die folgende Übung hilft Euch dabei, Eure Glaubenssätze zu erkunden und sich über Eure gemeinsamen Überzeugungen auszutauschen:

    Schritt 1: Jeder Partner setzt sich an einen ruhigen Ort und notiert zwei bis drei Glaubenssätze, die er über Beziehungen im Allgemeinen oder über die eigene Partnerschaft hat. Beispiele könnten sein:

    • „Wenn ich mich öffne, werde ich verletzt.“

    • „Mein Partner sollte immer wissen, wie es mir geht, ohne dass ich es sagen muss.“

    Schritt 2: Tauscht euch über diese Glaubenssätze aus. Achtet darauf, zuzuhören, ohne zu bewerten. Fragt euch gegenseitig: „Woher kommt dieser Glaubenssatz? Was könnte der Ursprung sein?“

    Schritt 3: Überlegt gemeinsam, ob diese Glaubenssätze der Beziehung gut tun oder ob sie vielleicht hinderlich sind. Gibt es Überzeugungen, die ihr gemeinsam ändern möchtet?

    Schritt 4: Entwickelt positive, unterstützende Glaubenssätze, die ihr als Paar übernehmen möchtet. Beispiele könnten sein:

    • „Wir dürfen uns beide verletzlich zeigen und darüber sprechen.“

    • „Ich kann meinem Partner vertrauen und ihn offen um Unterstützung bitten.“

    Diese Übung hilft Paaren dabei, tiefer in ihre Beziehungsdynamik einzutauchen und Glaubenssätze zu entwickeln, die Vertrauen und Nähe stärken.

    Fazit

    Glaubenssätze prägen unser Leben auf vielfältige Weise. Besonders dysfunktionale Glaubenssätze können unser Wohlbefinden und unsere Beziehungen negativ beeinflussen. Doch durch bewusste Reflexion und mithilfe therapeutischer Techniken können wir diese Überzeugungen verändern und ein erfüllteres Leben führen. Die Übung für Paare zeigt, wie Glaubenssätze auch in Beziehungen eine Rolle spielen – und wie wir sie gemeinsam zum Positiven wenden können.

    Möchtest auch Du gemeinsam mit deinem Partner offen über eure Wünsche und Bedürfnisse sprechen und gemeinsam an eurer Beziehung arbeiten?

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    Alles Liebe Euer PaarGespräch Team