Rollen, Pflichten und Haushalt…

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Und was ist eigentlich mit den eigenen Bedürfnissen?

In einer Beziehung gibt es viele Aufgaben. Dazu gehören der Haushalt, die Kindererziehung und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Damit alle in der Familie zufrieden sind, ist es wichtig, die Aufgaben gut zu verteilen. Wir von PaarGespräch haben es uns zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Euch darüber zu erarbeiten, wie Ihr diese Aufgaben fair teilen können. Unsere therapeutische Grundlage hierfür ist der sogenannte „Differenzierungsbasierte“ Ansatz:

Was ist die differenzierungsbasierte Paartherapie?

Die differenzierungsbasierte Paartherapie hilft Paaren dabei, als Individuen stark zu bleiben, während sie in einer Beziehung sind. Das bedeutet, dass jeder Partner seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse behalten darf, aber trotzdem auch für die Beziehung und die Familie da ist. Es geht um das Gleichgewicht zwischen Ich und Wir.

So lernen Paare, wie sie die Rollen und Aufgaben so verteilen, dass jeder seine eigenen Bedürfnisse erfüllen kann, ohne den anderen zu vernachlässigen.

Die lieben Kleinen – Kindererziehung als Mega-Baustelle

Wenn Paare Kinder haben, verändert sich das Leben total. Die Frage, wer sich um die Kinder kümmert, wird wichtig. Traditionell kümmerten sich die Mütter mehr um die Kinder, heute wollen viele Paare diese Aufgabe teilen. Wir von PaarGespräch betonen, dass es wichtig ist, dass beide Partner an der Erziehung beteiligt sind. So fühlt sich niemand überfordert, und die Kinder erleben beide Elternteile als gleichwertige Bezugspersonen. Es ist sehr wichtig, dass jeder Elternteil seine eigenen Stärken und Fähigkeiten in die Erziehung einbringen kann!

Hier einige konkrete Tipps:

Regelmäßige Gespräche: Setzt euch regelmäßig zusammen und besprecht, wie es mit der Kindererziehung läuft. Gibt es Bereiche, in denen einer von euch zu viel übernimmt? Wer kann bei bestimmten Aufgaben mehr unterstützen, wie zum Beispiel Hausaufgaben, Sport oder Freizeitaktivitäten?

Klare Zuständigkeiten: Teilt bestimmte Aufgaben auf. Zum Beispiel kann einer von euch die Kinder zur Schule bringen und der andere sie abholen. Wenn ihr feste Zuständigkeiten habt, weiß jeder, was zu tun ist.

Tages- oder Wochenplan: Erstellt einen Plan, in dem ihr aufschreibt, wer wann welche Aufgabe übernimmt, z. B. Badzeit, Hausaufgabenbetreuung oder Arztbesuche. Das hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

Elternzeiten aufteilen: Auch in schwierigen Situationen wie Krankheit oder Schlafenszeit ist es wichtig, dass beide Elternteile eingebunden sind. Vereinbart, wie ihr euch abwechseln könnt, um Überlastung zu vermeiden.

Aufeinander achten: Achtet darauf, ob einer von euch sich überlastet fühlt. Wenn das der Fall ist, besprecht gemeinsam, wie der andere einspringen kann.

Das bisschen Haushalt

Haushaltsaufgaben sind ein weiterer wichtiger Punkt in jeder Beziehung. Wer wäscht die Wäsche? Wer macht das Essen? Diese Fragen können zu Konflikten führen, wenn sie nicht besprochen werden.

PaarGespräch hilft Paaren, die Aufgaben gerecht zu verteilen, ohne dass sich einer der Partner benachteiligt fühlt. Hier geht es nicht nur darum, die Arbeit 50/50 aufzuteilen, sondern auch darum, dass die Rollen flexibel sind. Zum Beispiel kann ein Partner an einem Tag mehr im Haushalt machen, weil der andere einen stressigen Tag hatte. Es ist wichtig, über die Erwartungen an den anderen zu sprechen und sicherzustellen, dass jeder seine Bedürfnisse ausdrücken kann.

Konkrete Tipps:

Gemeinsame Planung: Macht eine Liste aller Haushaltsaufgaben (z. B. Kochen, Putzen, Einkaufen, Wäsche). Besprecht, wer welche Aufgabe übernehmen kann, basierend auf euren Stärken und Vorlieben. Wer lieber kocht, übernimmt vielleicht öfter die Küche, während der andere sich um das Bad kümmert. Alles ist ok solange es für euch beide ok ist!

Flexible Aufgabenverteilung: Seid flexibel, wenn einer von euch mal mehr oder weniger tun kann. Wenn einer einen stressigen Tag hatte, kann der andere mehr im Haushalt übernehmen und umgekehrt. Wichtig ist, dass ihr offen bleibt für Veränderungen.

Technik nutzen: Nutzt Apps oder einfache Kalender, um Aufgaben festzuhalten. Das kann helfen, einen Überblick zu behalten und die Aufgabenverteilung fair zu gestalten.

Putz- und Aufräumtage festlegen: Ihr könnt feste Tage pro Woche oder Monat bestimmen, an denen ihr zusammen den Haushalt macht. So wird die Arbeit geteilt und niemand fühlt sich allein verantwortlich.

Einspringen bei Bedarf: Falls einer von euch eine Aufgabe nicht schafft, ist es wichtig, dass der andere ohne Diskussion einspringt. Diese Unterstützung stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Achtung: Eigene Bedürfnisse nicht vergessen

Oft passiert es in einer Beziehung, dass die Partner sich so auf den Alltag, den Haushalt und die Kinder konzentrieren, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse vergessen. Wir von Paargespräch betonen, wie wichtig es ist, dass jeder Zeit für sich hat. Beide Partner sollten sich Raum für ihre eigenen Hobbys und Interessen nehmen dürfen. Nur so bleibt die Beziehung gesund und beide Partner glücklich.

In der differenzierungsbasierten Paartherapie wird gelernt, wie jeder Partner sich selbst treu bleiben kann, ohne den anderen zu verletzen. Es ist wichtig, sich Freiräume zu schaffen, ohne dass einer sich vernachlässigt fühlt. Beide Partner sollten sich gegenseitig unterstützen, um ihre eigenen Träume zu verfolgen.

Konkrete Tipps:

Freiräume schaffen: Beide Partner sollten sich bewusst Zeit für sich nehmen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass einer am Wochenende für ein paar Stunden allein ins Fitnessstudio geht oder ein Hobby verfolgt, während der andere auf die Kinder aufpasst.

Persönliche Zeit einplanen: Legt fest, wann jeder von euch Zeit für sich hat. Schreibt diese Zeiten in einen gemeinsamen Kalender, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn jeder weiß, wann der andere Zeit für sich braucht, kann das Stress vermeiden.

Unterstützung beim Verwirklichen von Zielen: Wenn einer von euch persönliche Ziele verfolgt, wie eine Weiterbildung oder ein neues Hobby, unterstützt euch gegenseitig. Der andere kann dann für diese Zeit zusätzliche Aufgaben übernehmen, damit jeder sich weiterentwickeln kann.

Kommunikation über Bedürfnisse: Sprecht offen darüber, was ihr braucht. Ob es mehr Zeit für euch selbst oder mehr gemeinsame Zeit ist – nur wenn ihr eure Wünsche teilt, könnt ihr Lösungen finden, die für beide funktionieren.

Paarzeit einplanen: Neben der eigenen Zeit solltet ihr auch Zeit als Paar einplanen. Unternehmt bewusst etwas zusammen, ohne die Kinder oder andere Ablenkungen, um die Verbindung zueinander zu stärken.

Alles liebe, Euer Team von PaarGespräch