Imposter Syndrom

Wenn wir uns als Betrüger fühlen

Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dass du deinen Erfolg gar nicht verdient hast? Oder dass du irgendwann “auffliegen” wirst, weil andere merken, dass du gar nicht so gut bist, wie sie denken?

Genau dieses Gefühl beschreibt das Imposter-Syndrom. Es bedeutet, dass Menschen trotz offensichtlicher Erfolge und Fähigkeiten ständig das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein. Sie fühlen sich wie “Betrüger”, die ihren Erfolg nicht verdient haben.

Die negativen Grundannahmen hinter dem Imposter-Syndrom

Hinter dem Imposter-Syndrom stecken oft tief verwurzelte negative Überzeugungen über sich selbst. Menschen mit diesem Syndrom haben häufig Gedanken wie:

• „Ich bin nicht wirklich so gut, wie die anderen denken.“

• „Ich hatte einfach nur Glück.“

• „Irgendwann merken sie, dass ich gar nicht so viel kann.“

Die Rolle von Emotionen beim Imposter-Syndrom

Diese negativen Gedanken führen zu starken Emotionen, die den Alltag belasten können:

Angst: Die Angst, dass andere die „Wahrheit“ über ihre angebliche Unfähigkeit herausfinden.

Scham: Sie schämen sich, weil sie denken, dass sie ihren Erfolg nicht verdient haben.

Stress: Ständig versuchen sie, noch mehr zu leisten, um anderen (und sich selbst) zu beweisen, dass sie gut genug sind.

Der Zusammenhang zwischen Imposter-Syndrom und Selbstwert

Menschen, die das Impostor-Syndrom erleben, haben oft ein geringes Selbstwertgefühl. Sie messen ihren Wert daran, was sie erreichen und wie andere sie sehen. Aber Selbstwert sollte nicht davon abhängen, ob man perfekt ist oder alle Erwartungen erfüllt. Unser Wert als Mensch ist unabhängig von äußeren Erfolgen. Wenn wir unser Selbstwertgefühl stärker machen, können wir auch die negativen Gedanken des Impostor-Syndroms überwinden.

Tipps und Übungen gegen das Imposter-Syndrom

1. Erkenne deine Erfolge an:

Oft neigen Menschen mit Impostor-Gefühlen dazu, ihre Erfolge kleinzureden. Eine Übung, die helfen kann, ist das Führen eines Erfolgstagebuchs. Schreibe jeden Tag auf, was dir gut gelungen ist. So lernst du, deine Fähigkeiten und Leistungen besser zu erkennen.

2. Sprich darüber:

Es kann sehr entlastend sein, mit jemandem über diese Gefühle zu sprechen. Ob mit Freunden, Familie oder einem Coach – oft merkt man dabei, dass man nicht allein ist. Viele erfolgreiche Menschen haben ähnliche Zweifel. Es hilft, zu sehen, dass solche Gedanken normal sind und nichts mit der Realität zu tun haben.

3. Stelle deine negativen Gedanken infrage:

Wenn du das nächste Mal denkst, du hättest nur Glück gehabt oder seist nicht gut genug, frage dich: Gibt es Beweise dafür? Oder spricht vielleicht viel mehr dafür, dass du aufgrund deines Könnens erfolgreich bist? Mache dir bewusst, dass Gedanken oft nicht der Wahrheit entsprechen und dass du lernen kannst, ihnen weniger Macht zu geben.

4. Arbeite an deinem Selbstwert:

Eine gute Übung für mehr Selbstwertgefühl ist es, sich jeden Tag mindestens drei Dinge zu sagen, die man an sich selbst schätzt – und das unabhängig von äußeren Erfolgen. Zum Beispiel: „Ich bin einfühlsam“, „Ich kann gut zuhören“ oder „Ich bin mutig“. Diese Eigenschaften machen dich wertvoll, nicht nur das, was du erreichst.

Fazit

Das Imposter-Syndrom kann das Leben schwer machen, weil es uns in ständige Selbstzweifel und Ängste stürzt. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass es nichts mit der Realität zu tun hat, sondern aus einem geringen Selbstwertgefühl entsteht. Wenn wir lernen, unsere Erfolge anzuerkennen, offen über unsere Gefühle zu sprechen und unseren Selbstwert zu stärken, können wir das Imposter-Syndrom nach und nach überwinden.

Liebe Grüße, dein PaarGespräch Team